Prisma

Der Mittagsschlaf hilft dem Gedächtnis

Der Mittagsschlaf hat sich bei uns bislang leider nicht durchgesetzt. Er ist nur in südlichen Ländern als Siesta verbreitet. Dort können die Menschen unter Umständen über ein besseres Gedächtnis berichten. Denn ein etwa einstündiges Nickerchen hilft ihm auf die Sprünge.

Zu diesem Ergebnis sind Matthew Tucker und William Fishbein von der Harvard-Universität in einer Studie gekommen. Sie ließen 33 Studenten zunächst drei Gedächtnistests durchführen. Sie mussten sich Wortpaare durch Erfindung einer Eselsbrücke merken, ein vorgegebenes Muster nachmalen und sich am Computer einen Weg durch ein Labyrinth merken. Danach wurden die Probanden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Hälfte setzten die Wissenschaftler vor den Fernseher, die andere schickten sie für eine Stunde schlafen. Anschließend wurden die Tests wiederholt.

Ergebnis: Die Teilnehmer, die geschlafen hatten, schnitten beim Wortpaartest zum Teil besser ab als die Teilnehmer der Fernsehgruppe. Bei den anderen beiden Gedächtnistests waren die Ergebnisse der beiden Gruppen vergleichbar. Da die Verbesserung nur bei den Teilnehmern der Schlafgruppe eintrat, die schon im ersten Wortpaartest überdurchschnittlich gut abgeschnitten hatten, vermuten die Forscher, dass ein gutes abstraktes Erinnerungsvermögen mit der Fähigkeit einhergeht, die Schlafphase zur Verfestigung der Erinnerungen zu nutzen.


ral


Quelle: Tucker, M., Fishbein, W.: Sleep 31, 197 (2008).

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