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12,3 Prozent mehr für Arzneimittel

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) meldet einen Ausgabenanstieg von 12,3 Prozent je Mitglied für Arzneimittel. Ein derartiger Ausgabenanstieg sei besorgniserregend und müsse auch im Bundesgesundheitsministerium registriert werden, so der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit.

Es sei ernüchternd, dass weder die von den Kassen geschlossenen Rabattverträge noch der Preisrückgang bei Generika den Ausgabenanstieg hätten bremsen können. Für Kailuweit haben die ersten Arzneimittelzahlen für 2008 eine hochbrisante politische Dimension. Sie bestätigten die Befürchtung, dass weiter steigende Ausgaben die Bundesregierung bei Einführung des Gesundheitsfonds in 2009 zu einem einheitlichen Beitragssatz von deutlich über 15 Prozent zwingen werden. Im Januar sind laut Pressemitteilung 8,6 Prozent mehr Arzneimittelrezepte als im Januar 2007 bei der mit 1,9 Millionen Versicherten und einem Umsatzvolumen von über vier Milliarden Euro viertgrößten bundesweit agierenden gesetzlichen Krankenkasse abgegeben worden. Das habe den Ausgabenanstieg entscheidend beeinflusst. Aber auch Preissteigerungen für patentgeschützte Arzneimittel außerhalb der Festbetragsregelung schlügen zu Buche. Außerdem drängten neue Arzneimittel auf den Markt, die häufig sehr teuer seien, obwohl sie bereits eingeführten, preiswerteren Präparaten sehr ähnelten. "Kurzfristig kann nur ein reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel die Situation entschärfen", ist Kailuweit überzeugt.


ral

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