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"Deutschland ist eines der liberalsten Länder"
Nicht zuletzt angesichts der "eindeutigen" Haltung der Regierungsparteien sowie der FDP und der Linken zum Fremd- und Mehrbesitzverbot, sieht Wolf dem zum Jahresende erwarteten EuGH-Urteil "völlig unaufgeregt" entgegen. Er verwies darauf, dass sich bislang lediglich 30 Prozent der europäischen Apotheken im Fremdbesitz befänden. Überdies sei Deutschland ohnehin eines der liberalsten Länder, was das Apothekenwesen betrifft: Jeder, der Pharmazie studiert hat, könne wo er wolle eine Apotheke eröffnen. In vielen anderen Ländern gebe es hingegen Niederlassungsbeschränkungen. Lutz Tisch, ABDA-Geschäftsführer Recht, betonte, dass das europäische Verfahren sehr breit angelegt sei – es bezieht sich auch auf entsprechende Regelungen in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Österreich. Daher sei davon auszugehen, dass der EuGH den Sachverhalt "sehr genau prüfen" werde. "Verantwortungslos wird dort gemeinhin nicht entschieden", so Tisch.
Versandhandel überdenken
Wolf plädierte zudem erneut dafür, den Versandhandel mit Arzneimitteln zu überdenken. Anlass hierzu gäben nicht nur Studien – etwa des Bundeskriminalamtes – zu Arzneimittelfälschungen aus dem Internet. Der jüngste Appell der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD) an die Apotheker, noch mehr auf möglichen Medikamentenmissbrauch zu achten, spricht aus Wolfs Sicht ebenfalls dafür, die Arzneimittelabgabe auch künftig an Fachleute zu binden. Der ABDA-Präsident erwartet daher von Bätzing, dass sie sich "aus Gründen der Arzneimittelsicherheit" hinter die Forderung stellt, den Versandhandel mit Medikamenten wieder zu verbieten. "Die Apotheke vor Ort ist der beste Verbraucherschutz", betonte Wolf.
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