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Gesundheitspolitik
Sanacorp darf von der Linde übernehmen
Die Kommission kam bei der Prüfung der Übernahme zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss der beiden Großhandelsunternehmen den wirksamen Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum nicht erheblich behindern wird. Obwohl Sanacorp zweitgrößter Marktteilnehmer in Deutschland und drittgrößter Marktteilnehmer in Nordrhein-Westfalen würde, wäre das Unternehmen starkem Wettbewerbsdruck von vier in ganz Deutschland tätigen Pharmagroßhandelsunternehmen – Phoenix Pharmahandel AG, Andreae-Noris Zahn AG, Gehe PharmaHandel GmbH und Noweda eG – ausgesetzt.
"Mit dieser Zustimmung sind nun die kartellrechtlichen Voraussetzungen für den Vollzug des Zusammenschlusses von Sanacorp und von der Linde zur stärksten apothekerbestimmten Kraft im deutschen Pharmagroßhandel gegeben", kommentierte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Sanacorp, Manfred Renner, die Genehmigung der Kommission. Beabsichtigt sei nun, den Erwerb der von der Linde-Unternehmensgruppe, der mit Vertrag Ende 2008 vereinbart worden war, zeitnah zu vollziehen.
Aus Sicht der beiden Großhändler fügen sich die Liefergebiete und die Niederlassungsstruktur der beiden Unternehmen perfekt zusammen: Die v.d.Linde-Arzneimittel GmbH ist mit ihren zwei Niederlassungen in Düsseldorf und Herne, die mehr als 2000 Apotheken beliefern, stark in Nordrhein-Westfalen verankert. Die Sanacorp agiert dagegen von 15 Niederlassungen aus im gesamten Bundesgebiet – Nordrhein-Westfalen war dabei bislang noch unterrepräsentiert. "Eine nachhaltige Sicherung der Interessen inhabergeführter Individualapotheken werden den Kunden der beiden Unternehmen somit auf bundesweiter Ebene leistungsstark garantiert", heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Unternehmen.
Um ein schnelles Zusammenwachsen der Unternehmen zu gewährleisten, wird es nach dem Vollzug des Zusammenschlusses auch personelle Verzahnungen geben. So soll Ulrich von der Linde in die Führungsgremien der Sanacorp berufen werden. Zusätzlich sollen Dr. Herbert Lang und Dr. Thomas Strieder, neben Ulrich von der Linde und Thomas Hensel, dann die Geschäftsführung der v.d.Linde-Arzneimittel GmbH verstärken. Eine Arbeitsplatzgarantie für alle festangestellten Mitarbeiter sei bereits von beiden Geschäftsführungen ausgesprochen worden.
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