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- AZ 19/2009
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Gesundheitspolitik
Hilfe für Entwicklungsländer
Noch immer sterben jedes Jahr rund sechs Millionen Menschen an Infektionskrankheiten wie HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria; 70 Prozent der HIV-Infizierten haben weiterhin keinen Zugang zu Behandlung. Schätzungsweise 1,7 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu essenziellen lebensnotwendigen Medikamenten, in Afrika sind es 50 Prozent der Bevölkerung. Die Feststellungen in der gemeinsamen Stellungnahme sind ernüchternd. Und so appellieren GKKE und vfa an Regierung und Parlament, die bisherigen staatlichen Hilfen auszuweiten und wirksamer zu gestalten. Nötig sei ein Neubeginn nach der Bundestagswahl. Als konkrete Maßnahme wird unter anderem empfohlen, künftig die Aktivitäten der Ministerien für Gesundheit, Entwicklungszusammenarbeit und Forschung im Bereich der globalen Gesundheit mittels einer Koordinierungsstelle abzustimmen. Im Parlament solle ein Unterausschuss für Gesundheit in Entwicklungsländern eingerichtet werden.
Unter den zahlreichen Engpässen im Gesundheitswesen der Entwicklungsländer sei die unzulängliche Personalausstattung ein besonderes Problem, erklärte der Vorsitzende der GKKE, Bernhard Felmberg. Es komme darauf an, genügend Fachkräfte auszubilden und durch entsprechende Arbeitsangebote auch in den jeweiligen Entwicklungsländern zu halten. Dies sei Teil einer umfassenden Entwicklung der Gesundheitssysteme, auf die sich die Entwicklungszusammenarbeit stärker als bisher einlassen müsse. Die vfa-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer betonte, die Gesundheitssituation in Entwicklungsländern müsse schon um der Menschen willen verbessert werden, "aber auch, weil Gesundheit die Vorbedingung für das Erreichen anderer Entwicklungsziele ist, wirtschaftlicher wie politischer". Pharmafirmen engagierten sich bereits mit Medikamentenspenden, mit der Unterstützung von Gesundheitsprogrammen und bei der Entwicklung neuer Medikamente gegen Krankheiten, die besonders in armen Ländern auftreten; dabei kooperierten sie eng mit öffentlichen Institutionen und Stiftungen. Zur Ausweitung solcher Partnerships sei aber staatliches Engagement nötig.
Erarbeitet wurde die Stellungnahme von der Arbeitsgruppe Kirchen/Pharmaindustrie, der Vertreter der GKKE und des vfa als Verband der forschenden Pharma-Unternehmen. Die Gruppe arbeitet seit Längerem daran, die unterschiedlichen Erfahrungen und Standpunkte der Beteiligten einander näherzubringen und daraus konkrete Lösungsvorschläge abzuleiten. Zuletzt veröffentlichte die Arbeitsgruppe ein Grundlagenpapier zur Bekämpfung tropischer Armutskrankheiten.
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