Gesundheitspolitik

Zahl der Organspender wächst

Noch liegt Deutschland im europäischen Vergleich hinten

BERLIN (ral). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat eine Studie vorgestellt, der zufolge sich zunehmend mehr Bundesbürger vorstellen können, einen Organspendeausweis auszufüllen. 48 Prozent der von TNS Healthcare im Auftrag der BZgA Befragten gab an, schon einmal daran gedacht zu haben. Den Gedanken in die Tat umgesetzt haben allerdings nur 17 Prozent.

Verglichen mit früheren Umfragen zeigt dies eine wachsende Bereitschaft zur Organspende. Befriedigend ist die Situation in Deutschland allerdings noch lange nicht. So ging die Zahl der tatsächlich gespendeten Organe 2008 sogar zurück. Knapp 1200 Menschen spendeten nach ihrem Tod ihre Organe – 8,8 Prozent weniger als 2007. Und nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) sterben in Deutschland jeden Tag drei Menschen, weil ihnen kein Spenderorgan zur Verfügung steht. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland in puncto Organspendebereitschaft auf den hinteren Rängen. 14,6 Organspender kommen hierzulande auf eine Million Einwohner. In Belgien, Österreich, Frankreich, Italien und Finnland gibt es mehr als 20 Organspender pro eine Million Einwohner, im Spitzenreiterland Spanien sind es 34.

Meldepflicht für Kliniken?

Um die Organspendebereitschaft in Deutschland weiter zu erhöhen, setzt BZgA-Direktorin Elisabeth Pott auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem fordert sie organisatorisch-strukturelle Veränderungen in den Krankenhäusern. Hier sieht auch die DSO Verbesserungsmöglichkeiten. Sie will Krankenhäuser verpflichten, mögliche Organspender zu melden.

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