Gesundheitspolitik

Einbruch bei Bayer

Maskierte entwenden Levitra-Tabletten

Berlin (tw). Wie aus ermittlungstechnischen Gründen erst jetzt bekannt wurde, haben vier maskierte Täter auf einem Bayer-Werksgelände in Köln bereits Ende Mai rund 320.000 Tabletten des Potenzmittels Levitra entwendet. Die Täter durchtrennten nach Polizeiangaben in der Nacht einen Außenzaun des Geländes und verschafften sich durch ein Fenster Zugang zu einem Betriebsgebäude, in dem die Tabletten lagerten. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter setzte Bayer eine Belohnung von 20.000 Euro aus.

Der PDE-5-Hemmer Levitra mit dem Wirkstoff Vardenafil gehört zu den wichtigsten Umsatzbringern des Bayer-Pharmageschäfts, allein im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern damit weltweit rund 341 Millionen Euro. Gleichzeitig sind gerade Potenzmittel auf dem illegalen Markt besonders begehrt. So haben die gestohlenen Tabletten auf dem normalen Markt schon einen Wert von fast fünf Millionen Euro, auf dem Schwarzmarkt dürfte der Erlös um ein vielfaches höher liegen.

Video-Aufzeichnung nicht verwertbar

Die entwendeten Tabletten sind nicht originalverpackt. Sie lagerten in dem Gebäude in Fässern bevor sie im nächsten Schritt in die handelsübliche Form verpackt werden sollten. Der Einbruch sei zwar von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden, bestätigte die Presseabteilung von Bayer gegenüber der AZ. Durch die Maskierung seien die Täter jedoch nicht zu erkennen gewesen. Der Konzern setzte für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 20.000 Euro aus und warnte mögliche Käufer vor den gesundheitlichen Risiken einer Einnahme: Zur Gewährleistung der Patientensicherheit dürfe Levitra nur nach Verschreibung durch einen Arzt eingenommen werden.

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