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- AZ 33/2009
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Umfrage: Arztberuf verliert für Ärzte an Attraktivität
Was die Situation in der Gegenwart angeht, ist die Ärzteschaft schon seit längerem gespalten. Wie die Umfrage zeigt, halten 50 Prozent der Ärzte ihren Beruf im Moment durchaus noch für attraktiv, aber ein großer Teil der Ärzte (47 Prozent) empfindet es anders und hält den eigenen Beruf längst nicht mehr für besonders anziehend.
In den Urteilen über die Attraktivität des Arztberufs spiegeln sich erwartungsgemäß in hohem Maße die unterschiedlichen Bewertungen und Einschätzungen der derzeitigen bzw. der künftigen Einkommenssituation wider. Ärzte, die von der Attraktivität ihres Berufs überzeugt sind, bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Lage und auch die weitere Entwicklung deutlich günstiger als diejenigen, die an der Attraktivität ihres Berufs zweifeln. Daneben haben sie aber auch deutlich weniger das Gefühl, sich nicht ausreichend um ihre Patienten kümmern zu können.
Die meisten raten davon ab, sich niederzulassen
Insgesamt führt die nachlassende Attraktivität des Arztberufs, die viele Ärzte für die Zukunft sehen, dazu, dass mehr als jeder zweite Arzt (55 Prozent) einem jungen Mediziner heute eher davon abraten würde, sich als Arzt niederzulassen. Nur gut jeder fünfte Arzt würde einem jüngeren Kollegen einen solchen Schritt noch ausdrücklich empfehlen (s. Abb.).
Die Skepsis gegenüber der Zukunft des Arztberufs kommt nicht nur darin zum Ausdruck, dass Ärzte vielfach nicht mehr bereit sind, Jüngeren den eigenen Beruf zu empfehlen, sondern auch darin, dass zahlreiche Ärzte darüber nachdenken, ihre Praxis aufzugeben. Vor allem bei den Hausärzten sind solche Überlegungen verbreitet. Ein Drittel der Hausärzte denkt zurzeit nach eigener Auskunft ernsthaft darüber nach, seine Praxis zu schließen. Erwartungsgemäß beschäftigen sich ältere Ärzte häufiger mit solchen Erwägungen als ihre jüngeren Kollegen. 37 Prozent der Ärzte im Alter von 55 Jahren und mehr ziehen aktuell eine Schließung ihrer Praxis in Betracht. Aber auch bei den Unter-55-Jährigen ist dieser Anteil mit 21 Prozent beträchtlich, 22 Prozent der Jüngeren haben schon in der Vergangenheit darüber nachgedacht.
Zu solchen Überlegungen kommt es überdurchschnittlich oft auch bei den Ärzten in kleineren und mittleren Gemeinden und Städten. 34 Prozent der Ärzte aus Städten bzw. Regionen mit weniger als 100.000 Bewohnern erwägen zurzeit die Aufgabe ihrer Praxis, 25 Prozent der Ärzte in den Ballungsräumen bzw. Großstädten.
Kommt ein Ärztemangel?
Angesichts der Erwartungen, dass es künftig immer weniger attraktiv sein wird, als Arzt zu arbeiten, sind Befürchtungen über einen zunehmenden Ärztemangel in der Ärzteschaft weit verbreitet. Die überwältigende Mehrheit von 85 Prozent geht davon aus, dass es landesweit zu einem Ärztemangel kommen wird. Im Hinblick auf die regionale medizinische Versorgung sind vor allem die Ärzte in Ostdeutschland besorgt. 92 Prozent der ostdeutschen Ärzte rechnen mit einem Ärztemangel in den östlichen Bundesländern, in Westdeutschland erwarten knapp zwei Drittel für die Zukunft eine regionale Unterversorgung.
Vor allem Ärzte aus strukturschwächeren Regionen und aus eher ländlichen Gebieten mit nur kleinen und mittleren Gemeinden sind überzeugt, dass künftig nicht mehr ausreichend Ärzte für eine flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen werden. 82 Prozent der Ärzte aus solchen Gebieten rechnen mit einem regionalen Ärztemangel, in Ballungsräumen und Großstädten haben nur 37 Prozent diese Sorge.
Große Befürchtungen bestehen auch im Hinblick auf die zukünftige Situation in den Krankenhäusern. Die überwältigende Mehrheit der Krankenhausärzte rechnet mit Nachwuchsproblemen. 89 Prozent haben Zweifel, ob sich in Zukunft noch genügend junge Mediziner für den Beruf des Krankenhausarztes entscheiden werden.
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