AOK bleibt auf Fusions-Kurs

AOK-Westfalen-Lippe und Rheinland/Hamburg verhandeln

Berlin (ks). Der Weg für eine weitere Fusion im AOK-System ist geebnet: Der Verwaltungsrat der AOK Westfalen-Lippe hat sich diese Woche für Gespräche mit der AOK Rheinland/Hamburg ausgesprochen, um die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses auszuloten. Dazu wurde eine Verhandlungskommission gebildet.

Laut Dr. Horst-Dieter Projahn, der-zeit Verwaltungsrats-Vorsitzender der AOK Westfalen-Lippe, ist die Ausgangslage der Kassen in etwa vergleichbar. Beide seien wirtschaftlich gesund und in ihren Landesteilen jeweils Marktführer. Gemeinsam betreuen die beiden AOKen insgesamt 3,3 Millionen Mitglieder bzw. fast 5 Millionen Versicherte. Eine vereinte AOK in Nordrhein-Westfalen wäre bundesweit die viertgrößte gesetzliche Krankenkasse.

"Zukunftsorientierte Lösungsansätze zu finden, ist das Gebot der Stunde", erklärte Martin Litsch, Vorstands-Chef der AOK Westfalen-Lippe. "Diese lassen sich in Zeiten, in denen kein wirtschaftlicher Zwang zu Organisationsveränderungen besteht, besser erörtern. Durch Fusionen könnten schlagkräftigere Organisationseinheiten gebildet werden, um den künftigen Herausforderungen besser gewachsen zu sein, so Litsch – etwa bei Rabattverhandlungen mit Arzneimittelherstellern. Auch könnten Synergien genutzt werden, ohne dass Doppelstrukturen in beiden Landesteilen aufgebaut werden müssen.

Nach dem Beschluss des Verwaltungsrates der AOK Westfalen-Lippe sollen überdies fusionsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sein. Zudem soll die wohnortnahe Versicherten- und Firmenkundenbetreuung erhalten bleiben. Langfristig können auch weitere Krankenkassen in die Fusionsgespräche einbezogen werden.

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