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- AZ 38/2009
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Noch mehr Einsatz gegen Fälschungen
In ihrer Pressemitteilung erklären die Hamburger Apothekerorganisationen, die Zahl der Fälschungen auf illegalen Vertriebswegen sei "seit einigen Jahren regelrecht explodiert". Nur die enge Zusammenarbeit von Herstellern, Großhändlern und Apotheken verhindere, dass Arzneimittel-Plagiate alltäglich seien. Zugleich verweisen sie auf den jüngsten Fall einer Fälschung in der legalen Vertriebskette (siehe Bericht in AZ 37). Im Raum Bremen seien in der regulären Lieferkette gefälschte HIV-Präparate gefunden worden, "die offensichtlich über einen Zwischenhändler in den deutschen Markt gekommen waren". Dies zeige die wachsende kriminelle Energie der Fälscher im Arzneimittelbereich.
"Den hohen Sicherheitsstandards ist es zu verdanken, dass Arzneimittelfälschungen im regulären Vertriebsweg bislang so gut wie nicht vorkommen," erklärte Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes seien seit 1996 in der legalen Vertriebskette 38 Fälle bekannt geworden. "In Zukunft wird es darauf ankommen, dass der hohe Standard erhalten werden kann", so Töbing.
Lückenlose Dokumentation gefordert
Zum aktuellen Fall erklärte Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins, dies mache deutlich, wie wichtig nachvollziehbare Vertriebswege für den Arzneimittelbereich seien. "Daher ist es absolut unerlässlich, dass es nur einen Vertriebsweg für Arzneimittel gibt: vom Hersteller über den Großhandel in die Apotheke," so Graue. Dazu erläuterte er weiter: "In einer globalisierten Welt ist es für ‚Rucksackhändler‘ ein Leichtes, die Herkunft nicht legaler Ware zu verschleiern. Nur wenn der komplette Weg des Arzneimittels vom Hersteller in die Apotheke lückenlos dokumentiert ist, können auch in Zukunft potenzielle Einfallstore geschlossen bleiben." Damit spielte Graue offenbar auf die in der Diskussion befindliche EU-Richtlinie zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit einzelner Arzneimittelpackungen an, bei der bisher aber keine greifbaren Ergebnisse erzielt wurden. Graue fordert nun von der Gesundheitspolitik, den Vertriebsweg für Arzneimittel zu fixieren und die Einhaltung der Sicherheitsauflagen streng zu überwachen. "Jeder erfolgreiche Versuch, eine Fälschung auf dem legalen Weg zu platzieren, ist einer zu viel," so Graue.
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