Expansion in Belgien

Celesio übernimmt belgischen Pharmagroßhändler

Stuttgart (az/diz). Celesio hat am 1. Oktober die Übernahme des belgischen Großhandelsunternehmens Laboratoria Flandria abgeschlossen. Dies teilte Celesio in einer Presseinformation mit. Damit ist Celesio nach eigenen Angaben der zweitgrößte Pharmagroßhändler in Belgien. Die dortigen Kartellbehörden hatten bereits Ende August der Akquisition zugestimmt.

Celesio betreibt in Belgien bereits Lloydspharma, nach eigenen Angaben die zweitgrößte Apothekenkette des Landes.

Durch die Übernahme des Großhändlers Laboratoria Flandria will Celesio deutliche Synergieeffekte erzielen und das Serviceangebot für den belgischen Markt weiter ausbauen, heißt es in der Meldung weiter. "Laboratoria Flandria ist eine hervorragende Ergänzung zu unserem Großhändler Pharma Belgium und stärkt unsere Position in Belgien erheblich", betonte Fritz Oesterle, Vorstandsvorsitzender von Celesio. "Darüber hinaus werden wir die enge Zusammenarbeit unserer belgischen Unternehmen weiter ausbauen und Celesio somit noch stärker im dortigen Pharmamarkt positionieren."

Laboratoria Flandria beliefert laut Celesio-Angaben rund 720 Apotheken in Belgien, überwiegend in der Region Flandern. Dort komme das Unternehmen auf einen Marktanteil von rund elf Prozent.

Laboratoria Flandria hat laut dieser Meldung 165 Mitarbeiter. Der Großhändler war im Jahr 1919 ursprünglich als Genossenschaft gegründet worden. Schon im Frühjahr habe Celesio in Belgien mit Dirk Raes ein Unternehmen übernommen, das Pharmaherstellern spezialisierte Kühlkettenlogistik bietet.

Mit pharmexx Belgium stelle Celesio der Pharmaindustrie auch Personal- und Marketingdienstleistungen zur Verfügung. Daneben betreibt Celesio in Belgien Lloydspharma, die zweitgrößte Apothekenkette des Landes, so die Pressemitteilung. Laut Celesio ist das Unternehmen damit auf allen Wirtschaftsstufen des belgischen Pharmamarktes vertreten.

Kurzkommentar: Mit dieser Übernahme schreitet die Vertikalisierung auf dem belgischen Apothekenmarkt voran, die Oligopolstrukturen nehmen zu. Wenn Arzneimittel vom Großhändler an die großhandelseigenen Apotheken geliefert werden, dürfte vermutlich auch die Einflussnahme auf Sortiment und Preisgestaltung zunehmen – ein Schicksal, das deutschen Apothekern mit dem EuGH-Urteil vom 19. Mai 2009 zum Glück erspart geblieben ist.

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