- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 48/2009
- Ein Loblied auf ...
Ein Loblied auf Rabattverträge
Kräftig zuschlagen konnte aber auch Stada: Die beiden Generikalinien des Konzerns, Aliud Pharma und Stadapharm holten 35 bzw. 22, insgesamt also 57 der Fachlose. 1 A Pharma konnte 24 Zuschläge für sich verbuchen, Ratiopharm 20. Insgesamt haben 37 pharmazeutische Unternehmen Zuschläge erhalten. Bei Spectrum K spricht man von einem "ausgewogenen Teilnehmerfeld" aus Traditionsunternehmen, kleinen Mittelständlern und Newcomern.
Die ausgeschriebenen Generika umfassten laut Spectrum K in der Vergangenheit ein Jahresumsatzvolumen von 340 Millionen Euro. Nun freut sich der Geschäftsführer des Unternehmens, Ingo Werner, über die bevorstehenden Einsparungen. Sie werden pro Versicherten bei 5,20 Euro pro Jahr liegen, sagte er bei der Pressekonferenz in Berlin. Zugleich profitierten die Versicherten, für die die Rabatt-Arzneien zuzahlungsfrei seien. Dennoch, so Werner, würden die beteiligten Kassen insgesamt 38 Millionen einsparen.
Spectrum K: Therapiefreiheit bleibt bestehen
Die Kritik seitens der Generikahersteller, Rabattverträge schränkten die Therapiefreiheit der Ärzte ein, wies Werner zurück: Vielmehr beweise die Spectrum K-Ausschreibung, dass man Rabattverträge auch mit Therapiefreiheit umsetzen kann. Nicht zuletzt aus diesem Grunde habe man in jedem Fachlos bis zu vier Zuschläge erteilt – damit hätten Arzt und Patient zwischen mehreren Präparaten die Wahl. Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens ist natürlich, dass Lieferengpässe ausgeschlossen werden. Allerdings konnte Spectrum K nicht in allen Fällen vier Bieter bezuschlagen. In fünf Fachlosen obsiegten drei Hersteller, in vier weiteren kamen lediglich zwei Unternehmen zum Zug und in zwei Fällen erhielt sogar nur eines den Zuschlag für die konkrete Darreichungsform.
Spectrum K legt darüber hinaus Wert darauf, bei der Ausschreibung auch weitere Versorgungsaspekte besonders berücksichtigt zu haben. So habe man etwa bewusst darauf verzichtet, Wirkstoffe auszuschreiben, deren Austausch in der Apotheke kritisch ist (z. B. bei Epilepsie, Parkinson, Antikoagulation oder Betäubungsmitteln).
Die neuen Verträge sollen zum 1. März 2010 anlaufen. Mindestens für zwei Jahre sollen sie für alle Beteiligten zu einer verlässlichen Versorgung führen. Verlängerungsoptionen sind vorgesehen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.