Gesundheitspolitik

Arzneiausgaben steigen um gut 5 Prozent

Pro Generika: Generika sind das Rückgrat der Arzneimittelversorgung

Berlin (ks). Vom Januar bis zum November 2008 haben die gesetzlichen Krankenkassen rund 24,89 Mrd. Euro für die Arzneimittelversorgung ausgegeben. Hersteller- und Apothekenabschläge sind in diesem Betrag bereits abgezogen, nicht jedoch Patientenzuzahlungen und Rückflüsse aus Rabattverträgen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 zahlten die Kassen damit 1,25 Mrd. Euro (5,3 Prozent) mehr für Arzneimittel. Dies geht aus dem aktuellen Marktdatenservice von Pro Generika hervor.

Der Ausgabenzuwachs setzt sich per Saldo aus Mehrausgaben von 1,64 Mrd. Euro für patentgeschützte Produkte und Präparate ohne Generikakonkurrenz und Minderausgaben von 386 Mio. Euro im generikafähigen Markt zusammen. Der Umsatz der patentgeschützten Produkte und der Präparate ohne Generikakonkurrenz ist gegenüber dem Zeitraum vom Januar bis zum November 2007 um 12,2 Prozent auf 14,94 Mrd. Euro gestiegen. Der Umsatz im generikafähigen Markt ist hingegen um 3,7 Prozent auf 9,95 Mrd. Euro geschrumpft.

Steigende Absätze – vor allem bei Generika

Der Absatz im GKV-Gesamtmarkt legte zwischen Januar und November 2008 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um ca. 11 Mio. auf 605 Mio. Packungseinheiten zu. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,8 Prozent. Er beruht überwiegend auf dem Mehrabsatz von 9 Mio. Packungen (2,1 Prozent) im generikafähigen Markt. Im Markt der patentgeschützten Arzneimittel/Arzneimittel ohne Generikakonkurrenz stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 Mio. Packungseinheiten (+ 1 Prozent) auf 168 Mio. Packungen. Der Absatzanteil der patentgeschützten Arzneimittel sowie der Medikamente ohne Generikakonkurrenz am GKV-Gesamtmarkt belief sich vom Januar bis zum November 2008 auf 28 Prozent; er unterschritt den Wert des Vorjahreszeitraums damit um zweieinhalb Prozentpunkte. Nach Umsatz nahm diese Gruppe dagegen einen Marktanteil von 60 Prozent ein (+ 1 Prozent). Demgegenüber wuchs der Absatzanteil der generikafähigen Arzneimittel um zweieinhalb Prozentpunkte auf nunmehr 72 Prozent. Ihr Anteil nach Umsatz belief sich auf 40 Prozent.

Generika sparen Kassen fast 10 Mrd. Euro

Nach den Berechnungen von IMS Health haben Generika die GKV im Untersuchungszeitraum um 9,14 Mrd. Euro entlastet; hochgerechnet auf das Gesamtjahr sei mit einer Einsparsumme von 9,98 Mrd. Euro zu rechnen. Das wäre ein neuer Einsparrekord, der den GKV-Beitrag rechnerisch um einen vollen Beitragssatzpunkt verringern könnte. Der Grund für die Rekordeinsparung liegt im deutlichen Preisunterschied zwischen Generika und patentfreien Erstanbieterprodukten. Kostete ein durchschnittliches Generikum im November in der Apotheke 19,03 Euro, mussten die Kassen für ein "Alt-Original" im Schnitt 43,02 Euro aufwenden.

Die tatsächliche Entlastung der GKV durch Generika geht indes wegen der zahlreichen Rabattverträge deutlich über das nun errechnete Potenzial hinaus. Diese zusätzlichen Einsparungen können jedoch nach wie vor nicht beziffert werden. Infolge einer zum 1. Juli 2008 in Kraft getretenen Änderung des Kontenrahmens der GKV sei aber sichergestellt, dass zumindest das Gesamtvolumen der Rückflüsse aus den Rabattverträgen ab dem 2. Halbjahr 2008 auf den Tisch kommt, heißt es in den Marktdaten. Offen ist allerdings, wann es so weit sein wird.

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