Gesundheitspolitik

2008 im Plan: Arzneimittelausgaben steigen um 5,2 Prozent

Rahmenvereinbarung punktgenau eingehalten

Berlin (ks). Die gesetzliche Krankenversicherung hat 2008 insgesamt 29,6 Mrd. Euro für Arzneimittel, Impfstoffe und (Test-)Diagnostika ausgegeben (Apothekenverkaufspreise ohne Abzug von Herstellerrabatten). Dies geht aus aktuellen Daten des Informationsdienstleisters IMS Health hervor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 5,4%. Ohne Impfstoffe liegt das Ausgabenplus bei Arzneien bei 5,2%. Dieser Zuwachs entspricht exakt der Arzneimittel-Rahmenvereinbarung von Ärzten und Kassen für das Jahr 2008.

Der Absatz nach abgegebenen Packungen in Apotheken erhöhte sich 2008 im GKV-Gesamtmarkt um 2,6% auf 666 Mio. Packungen einschließlich Impfstoffen bzw. auf 660 Mio. Packungen ohne Vakzine. Dass mit einer verstärkten Kostenübernahme für Impfstoffe die Prävention gestärkt werden soll, war erklärter Wille des Gesetzgebers beim Erlass des GKV-WSG 2007. Nach zweistelligen Wachstumsraten im Vorjahr erhöhte sich 2008 der Umsatz von Impfstoffen (zu AVP) um 8%, während der Absatz nach Packungen um 2% zurückging. Maßgeblich beeinflusst wurde das Wachstum durch Impfstoffe gegen Gebärmutterhalskrebs (+ 14%). Des Weiteren legten Grippeimpfstoffe (+ 16%) und Mehrfach-Impfstoffe (+ 10%) zu.

Im generikafähigen Segment waren im Dezember vergangenen Jahres 63% der abgegebenen Medikamentenpackungen "rabattgeregelt". Damit bestand für doppelt so viele Packungen ein Rabattvertrag zwischen Kassen und Hersteller wie im Vorjahr. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sind überdies zwei Trends zu beobachten: So wachsen Generika stärker nach Menge als nach Wert. Hier spielen zum einen deutliche Preissenkungen, zum anderen Substitutionen von Altoriginalen auf Generika infolge von Rabattverträgen eine Rolle. Außerdem, so IMS Health, führe der demografische Wandel zu einem steigenden Bedarf an Medikamenten der Basisversorgung, vor allem in Indikationsbereichen zur Behandlung von Erkrankungen mit hoher Prävalenz (z. B. Herz-Kreislauf-Krankheiten, Magenbeschwerden, Depressionen). Aber auch die Verordnungen bei Originalpräparaten, für die es (noch) keine Generika gibt, nehmen zu. Dies sieht man vor allem bei Biopharmazeutika.

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