Gesundheitspolitik

Ärzte starten Faxaktion gegen E-Card

In der Rollout-Startregion lässt der Widerstand nicht nach

BERLIN (tw). In Nordrhein formiert sich ärztlicher Widerstand gegen den Basisrollout der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Die Initiative "Stoppt die E-Card" hat eine Faxaktion gestartet, in der niedergelassene Mediziner gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, dem nordrhein-westfälischen und dem Bundesgesundheitsministerium ihren vorläufigen Verzicht auf ein onlinefähiges Lesegerät für die Karte erklärten.

Die Ärzte verlangen, dass für den Online-Gang zunächst eine Neukonzeption für die E-Card vorliegen muss, wie sie der Deutsche Ärztetag gefordert hat. Der im Rahmen der Aktion versandte offene Brief der Initiative, an der sich 45 Verbände und Organisationen beteiligen, erinnert dabei an den Wortlaut des Beschlusses: "Eine bundesweite Telematik-Infrastruktur mit der verpflichtenden Online-Anbindung und der Speicherung von Krankheitsdaten in einer zentralen Serverstruktur wird abgelehnt. Eine Neukonzeption des gesamten Projektes ist erforderlich."

Die Unterzeichner bitten um eine kurze Stellungnahme der KV und weisen darauf hin, dass sie ohne das Vorliegen einer überzeugenden Antwort kein neues, onlinefähiges Kartenlesegerät bestellen werden. "Dies ist umso notwendiger geworden", heißt es in dem Schreiben weiter, "da inzwischen die Ärzte im BKA-Gesetz zu "Berufsgeheimnisträgern zweiter Klasse" erklärt worden sind, und Arztpraxen und ihre sensiblen Patientendaten durch das neue Gesetz nicht vor online-Durchsuchungen geschützt sind."

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