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- DAZ 12/2009
- Freundlich reicht nicht
Westf.-lipp. Apothekertag
Freundlich reicht nicht
Ziegenbein rief dazu auf, die Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Die Apotheken sollten ihre individuelle Vielfalt herausstellen. In Sachen Beratungskompetenz sollten Kriterien fixiert werden, wie diese zu messen ist.
Nach Volmer sollten sich die Apotheker stärker auf ihre Stärken besinnen: wollen sie eher Gesundheitscoach sein oder Kaufmann? Er riet ab vom Einzelkämpfertum, besser sei es, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und sich zu spezialisieren. Als mögliche Positionierung für Apotheken sieht er das Thema Prävention mit Impfberatung und Checkups. Auch muss die Beratungskompetenz mehr in den Vordergrund gebracht werden, nur gibt es noch kein Business-Modell dafür, dass Beratung auch bezahlt wird. Volmer geht davon aus, dass es in Zukunft mehr spezialisierte Apotheker geben wird, beispielsweise Fachapotheker für Prävention oder ähnliches.
Schon heute zeigt der Apotheker viel Beratungskompetenz, so Friese. Es müsse in Zukunft sicher diskutiert werden, ob das System es zulässt, dass der Apotheker hierfür ein separates Honorar bekommt. Er sieht den Apotheker als unabhängigen Entscheidungshelfer in Arzneimittel- und Gesundheitsfragen für den Patienten. Er warnte davor, als Apotheker prioritär Kaufmann sein zu wollen, "das können andere besser". Seine eigene Apotheke hat Friese als "Problemlöser-Apotheke" positioniert.
Die wirtschaftliche Rezession wird an den Zukunftstrends nichts ändern, meinte Schöppner, daher bleibt es sinnvoll, sich mit den Trends zu beschäftigen. Er sieht den Menschen im Zentrum aller Bemühungen, die Apotheke sollte sich individuell darauf einstellen. Das bedeutet eine stärkere individuelle Ausrichtung, die Apotheke mit "Kiezcharakter". Wer mit seiner Apotheke auch noch in 20 Jahren im Markt bestehen möchte, muss mehr tun als nur freundlich sein – "das wird nicht reichen", so Schöppner, der damit auf die guten Umfragewerte für Apotheken aufgrund von Freundlichkeit Bezug nahm, Werte, die die Apotheken oft auf die vorderen Plätze der Umfragen brachte. In Zukunft wird der Kunde stärker auf das Preis-Leistungsverhältnis achten. Die Apotheke in 20 Jahren sieht Ziegenbein stark ausdifferenziert. Die Kooperationen werden zunehmen. Eine Verstärkung des Teamgedankens sieht auch Volmer. Und Friese geht davon aus, dass der individuelle heilberufliche Apotheker Bestand haben wird. Der Wettbewerb wird zunehmen. Die Chance für Apotheken liegt darin, ihre Nische zu finden. Frieses Schlusswort: "Wir brauchen mehr Apotheker für die Zukunft!"
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