Aus Kammern und Verbänden

Europäische Gesundheitspolitik als Chance

"Hauptsache gesund – auch in der Europäischen Union" war das Thema einer Fachveranstaltung am 18. März in Menden im Sauerland, zu der Dr. Peter Liese (MdEP, CDU) eingeladen hatte.
Sie erhoffen sich Positives von der Gesundheitspolitik der EU Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Dr. Peter Liese, Hans-Günter Friese (von links).
Foto: AK Westffalen-Lippe

"Während Gesundheit im privaten Bereich als das höchste Gut angesehen wird, wird sie in der Politik oft nicht mit der notwendigen Priorität behandelt", behauptete Liese, selbst Mediziner und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments. In Europa habe lange Zeit der freie Warenverkehr im Binnenmarkt die Agenda bestimmt. Erst allmählich habe der Gesundheitsschutz an Bedeutung gewonnen, wie auch die Ernennung einer eigenen Kommissarin zeigt.

Das Hauptreferat hielt Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer. Er lobte den EU-Richtlinienentwurf zur "Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung" (2008). Während den Patienten aus Deutschland schon seit Längerem die Behandlungen im Ausland von ihrer jeweiligen Krankenkasse erstattet werden, müssen andere EU-Mitgliedstaaten die entsprechenden Regelungen noch in Kraft setzen.

Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, betonte, dass Arzneimittel im europäischen Binnenmarkt nicht als Produkt wie jedes andere behandelt werden dürften. Sie seien vielmehr ein erklärungsbedürftiges Gut – mit der erwünschten Hauptwirkung und möglichen unerwünschten Nebenwirkungen. Daher sei der Apotheker als unabhängiger Berater des Patienten unverzichtbar. Energisch widersprach Friese dem Vorschlag von EU-Industriekommissar Günter Verheugen, das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente zu lockern. Dies begünstige den Arzneimittelfehlgebrauch und führe zu höheren Kosten und häufigeren Nebenwirkungen.

cae

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