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Fortbildungsangebote ganz nah am Apothekenalltag

Anfang 2008 wurde die ADEXA Wissenswerkstatt GmbH gegründet – als Nachfolgerin und Weiterentwicklung des Fortbildungsreferates von ADEXA. Sigrid Joachimsthaler sprach mit Geschäftsführerin Silke Kaja über ihre Arbeit:
Silke Kaja
Foto: ADEXA

Frau Kaja, welche Bilanz ziehen Sie nach einem Jahr als Chefin der ADEXA Wissenswerkstatt?

Kaja: Hinter uns liegt ein spannendes und turbulentes Jahr. Wie bei allen "Neugründungen" beginnt man mit einer Vision, die in die Tat umgesetzt werden will. Viele unserer Ideen konnten wir erfolgreich realisieren, wie zum Beispiel unsere informative Website oder die erfolgreiche Durchführung zweier Berufsgruppentage. Einige Konzepte brauchen jedoch eine längere Anlaufzeit, und man muss Geduld mitbringen, um sie zu verwirklichen. Schließlich möchten wir uns vor allem langfristig als kompetenter Fortbildungspartner am Markt positionieren. Das erweiterte Angebot brachte auch im organisatorischen Bereich Veränderungen mit sich. So haben wir Ende des Jahres mitten in der City von Hamburg neue Büroräume bezogen. Von hier aus planen wir weitere Fortbildungen, die sich nah am Apothekenalltag orientieren werden.

Wen wollen Sie mit Ihrem Fortbildungsangebot ansprechen?

Kaja: Durch unsere Nähe zur Apothekengewerkschaft ADEXA haben wir engen Kontakt mit engagierten Mitgliedern aller Berufsgruppen, die in der Apotheke tätig sind. Dadurch bekommen wir wertvolle Tipps und Anregungen und können unser Angebot auf deren spezielle Bedürfnisse ausrichten. Es gibt zwar viele berufsübergreifende Seminare, bei denen meistens pharmazeutische Themen im Vordergrund stehen, doch einige unserer intensiveren Seminare gehen gerade auch auf den Bedarf der speziellen Berufsgruppe ein. So benötigt ein approbierter Mitarbeiter, der demnächst eine Filiale übernehmen soll, sicherlich andere Impulse als eine PKA, die sich hauptsächlich um den organisatorisch anspruchsvollen Background einer Apotheke kümmert. Allen Berufsgruppen gleich ist sicherlich der Anspruch, in Fortbildungen etwas zu lernen, um sich beruflich vorwärts zu bewegen.

Dem pharmazeutischen Personal von Apotheken wollen wir auch in Zukunft mit einem breit gefächerten Mix aus Abendveranstaltungen, Tagesseminaren, Workshops, Thementagen und Exkursionen die Möglichkeit bieten, sich in der wandelnden Berufswelt weiter zu qualifizieren. Und natürlich richtet sich unser Angebot nicht nur an ADEXA-Mitglieder, sondern an alle interessierten Kolleginnen und Kollegen aus öffentlichen Apotheken und anderen Bereichen des Gesundheitswesens.

Welche Themen werden besonders nachgefragt? Gibt es aktuelle Trends?

Kaja: Es sind vor allem Kommunikationsthemen gefragt, die den Mitarbeitern Sicherheit im Umgang mit den immer anspruchsvolleren Patienten geben sollen. Der Patient ist heutzutage gut informiert und möchte eine versierte Beratung. Die Apotheke von heute ist nicht mehr das letzte Glied hinter Arzt oder Therapeut in der Kette von Beratung und Aufklärung. Im Gegenteil, viele Patienten informieren sich zuerst in "ihrer" Apotheke. Auch schwierige Themen wie Medikamentenabhängigkeit und Sucht, Krebserkrankungen oder die Bedürfnisse der älteren Generation müssen heute bei der Beratung der Patienten souverän gemeistert werden.

Warum sollten Apothekenleiter in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren?

Kaja: Der Satz "Weiterbildung hilft weiter" gilt nicht nur für den Arbeitnehmer. Auch ein Betrieb hat seinen Nutzen an gut fortgebildeten Mitarbeitern. Um sich neben der täglichen Arbeit für Fort- und Weiterbildung zu entscheiden, muss man Willen und Eigeninitiative aufbringen. Diese Motivation sollte ein Apothekenleiter unterstützen. Denn ein engagierter und – nach erfolgreich absolviertem Seminar – neu motivierter Mitarbeiter bringt sich nachweislich mehr in den Arbeitsalltag ein. Wenn das Erlernte dann unmittelbar im Bemühen um den Patienten weitergegeben wird, profitiert die Apotheke auf ganzer Linie.

Frau Kaja, vielen Dank für das Gespräch!

60 Jahre Tarifvertragsgesetz

1957: Tarifvertrag zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in der Metallindustrie
Dieser für die soziale Absicherung von Arbeitnehmern äußerst wichtige Tarifvertrag wurde durch einen wochenlangen Streik hart erkämpft und später auch in allen anderen Branchen übernommen.
1962: Manteltarifvertrag für die bayerische Metallindustrie
In diesem Tarifvertrag wurden erstmals reine Frauenlohngruppen abgeschafft – ein wichtiger Schritt in Richtung Entgeltgleichheit für Frauen und Männer. Allerdings werden Frauen und Männer in der Praxis auch heute noch bei gleicher und gleichwertiger Arbeit unterschiedlich bezahlt.
1984: Tarifvertrag zur Arbeitszeitverkürzung von 40 auf 38,5 Std. in der Metall-, Druck- und Holzindustrie

Dieser Tarifvertrag war ein Schritt zur 35-Stunden-Woche, die 1996 in der Druck- und Metallindustrie eingeführt wurde. Allerdings haben die Tarifpartner in vielen Branchen in den letzten Jahren wieder höhere Wochenarbeitszeiten vereinbart.
1994: Bundesrahmentarifvertrag für die öffentlichen Apotheken

Der BVA (so der alte Name von ADEXA) erreicht bei den tariflichen Rahmenbedingungen wie Arbeitszeit, Urlaubsanspruch, Vergütung von Notdiensten und Mehrarbeit sowie Sonderzahlung die vollständige Angleichung von Ost- und Westdeutschland.
2007: Gehaltstarifvertrag für die öffentlichen Apotheken

Mit der Angleichung der PI-Gehälter in Ost und West gelten nun für alle Berufsgruppen in Apotheken die gleichen Tarife in den alten und neuen Bundesländern. Dies hat ADEXA vor vielen anderen Gewerkschaften erreicht.
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, WSI-Tarifarchiv.

Unser Tipp

Tagesseminar "Patientenbetreuung in der Apotheke"
Die umfassende Betreuung der Patienten in der Apotheke nützt nicht nur den Patienten, sondern ebenso der Apotheke. Dieses Seminar vermittelt Ihnen ein modernes Konzept der Patientenbetreuung. Auf der Basis ausführlicher Informationen und mithilfe von praktischen Übungen lernen Sie, diejenigen Patienten zu identifizieren und gezielt anzusprechen, die von einer Betreuung profitieren.
Termine: 27. Mai in Bremen, 2. September in Berlin.
Weitere Informationen: www.adexa-wissenswerkstatt.de.

Fortbildung: Termine im April und Mai

Tagesseminare

Bremen 27. 5. Patientenbetreuung in der Apotheke
Fulda 6. 5. Workshop: Schüßler-Salze richtig anwenden und dosieren
Rheda-Wiedenbrück 27. 5. Firmenführung: Herstellung homöopathischer Arzneimittel und Vortrag Schüßler-Salze
Abendseminare
Bad Salzuflen 25. 5. Vertigo/Schwindel
Braunschweig 11. 5. Bachblüten
Donauwörth 7. 5. Vertigo/Schwindel
Flensburg 11. 5. Probiotika und Frauengesundheit
Hannover 6. 5. Venenerkrankungen in der Selbstmedikation
Mainz 18. 5. Verdauung fördern – Leber schützen
Mönchengladbach 11. 5. Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Muskelkrämpfen und Muskelschmerzen
Saalfeld 28. 4. Vaginalmykosen
Suhl 30. 4. Naturheilkundliche Therapie des Post-Lyme-(Disease)-Syndrom
Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen und Online-Buchung unter www.adexa-wissenswerkstatt.de

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