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Computerspielsucht nimmt zu
Studienleiter Professor Christian Pfeiffer stellte die Daten seines Instituts am 3. Juli anlässlich der Jahrestagung "Internet und Computerspiele – wann beginnt die Sucht?" in Berlin vor. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, hatte Experten aus dem In- und Ausland eingeladen, um dem Phänomen auf den Grund zu gehen und den Handlungsbedarf zu erfassen.
Wie Pfeiffer berichtete, spielen heute 16 Prozent der 15-jährigen Jungen täglich mehr als 4,5 Stunden am Computer. Bei weiteren 23 Prozent sind es zwischen 2,5 und 4,5 Stunden am Tag. Bei Mädchen ist diese extreme Form der Sucht weniger ausgeprägt. Knapp 12 Prozent der befragten 15-Jährigen berichten, länger als 2,5 Stunden am Tag zu spielen. Laut Pfeiffer gibt es allerdings Anzeichen, dass auch sie durch das Internet in eine Abhängigkeit geraten: Junge Frauen verlieren sich aber eher in Chats – hierzu sollen weitere Studien durchgeführt werden.
Vor allem das Computerspiel "World of Warcraft" reißt seine Spieler in den Bann. Das unter den Jungen beliebteste Computerspiel führt bei gut einem Drittel der Spieler zu einem exzessiven Spielverhalten. Laut KFN ist hier jeder fünfte Spieler abhängig oder abhängigkeitsgefährdet. Die Experten empfehlen daher, dieses Spiel erst ab 18 Jahren zum Verkauf freizugeben – bislang ist es bereits für Zwölfjährige zu haben. Ein Problem ist zudem der Online-Verkauf, für den es bisher keine wirksame Altersbeschränkung gibt. Auch hier sehen die Forscher Handlungsbedarf. Denn die Spielsucht hat handfeste Folgen: So schwänzen die betroffenen Jugendlichen doppelt so häufig die Schule wie ihre nicht-abhängigen Mitschüler. Für 64 Prozent ist das Computerspielen überhaupt erst die Motivation, nicht in die Schule zu gehen. So ist es auch kaum überraschend, dass Jugendliche, die häufig am Rechner spielen, schlechtere Noten in der Schule haben.
Die Drogenbeauftragte ist alarmiert: "Neue Medien sind eigentlich eine feine Sache und die mediale Zukunft. Exzessiv Computer spielende Jugendliche laufen aber Gefahr, Schule, Beruf und Beziehungen zu vernachlässigen und in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung zurückzubleiben." Bätzing betonte, dass Eltern und Lehrer unterstützt werden müssten, um eine Mediensucht im Frühstadium erkennen und wirksam verhindern zu können.
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