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Urin statt Benzin
Mithilfe der Elektrolyse hat die Chemikerin Gerardine Botte aus Urin Wasserstoff gewonnen und das Ergebnis in "Chemical Communications", der Fachzeitschrift der Royal Society of Chemistry, veröffentlicht. Wie sie schreibt, hat das Verfahren verschiedene Vorteile. Zum einen seien die Wasserstoffatome aus dem Hauptbestandteil des Urins, dem Harnstoff, leicht herauszulösen, da sie weniger stark gebunden sind als Wasserstoffatome in Wasser. Zum anderen lasse sich die Katalyse preiswert durchführen: "Eine neue nickelbasierte Elektrode und eine Spannung von 0,37 Volt reichen für die Elektrolyse aus", berichtet Botte. Im Vergleich dazu benötigt man bei der Elektrolyse von Wasser 1,23 Volt. Die Entdeckung wäre der Studienautorin zufolge nicht nur geeignet, um Wasserstoff als Basis für Treibstoff künftig billiger zu gewinnen, sie könnte auch zur besseren Reinigung von Abwässern dienen. Während des elektrochemischen Prozesses wird der Harnstoff nämlich auf der Oberfläche der Nickelelektrode absorbiert und könnte so gebunden für die Abwasserklärung verwendet werden. ral
Quelle: Botte, G. G. et al: Chem. Commun. 2009, DOI: 10.1039/b905974a
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