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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Apotheke

BERLIN (tw). Im Tausch gegen zum Teil gefälschte Rezepte über hochpreisige Medikamente soll ein Apotheker in Frankfurt am Main die lokale Drogenszene über Jahre hinweg mit Rohypnol versorgt haben. Wie die zuständige Generalstaatsanwaltschaft diese Woche mitteilte, ist gegen den 50-Jährigen mittlerweile ein vorläufiges Berufsverbot verhängt worden.
Lukratives Geschäft Die Abgabe von Rohypnol als Heroinersatz soll sich ein Frankfurter Apotheker mit Rezepten über hochpreisige Arzneimittel bezahlt haben lassen.
Foto: ABDA

In Frankfurt sind am 24. August die Geschäftsräume und die Wohnung des Apothekers durchsucht worden, der im Verdacht steht, die Frankfurter Drogenszene seit 2005 illegal mit Rohypnol-Tabletten beliefert zu haben. Diese werden von Abhängigen als Heroinersatz geschluckt. Bezahlen ließ sich der Verdächtige die Tabletten mit zum Teil gefälschten Rezepten über teure Medikamente, die er dann bei den Krankenkassen abrechnete. So soll er beispielsweise im Tausch gegen ein Rezept über Arzneimittel im Wert von 3000 Euro 1000 Rohypnol-Tabletten ausgehändigt haben, die einen deutlich geringeren Wert haben. Den Krankenkassen ist auf diese Weise ein Schaden von vermutlich mehreren hunderttausend Euro entstanden.

Auf die Schliche kamen die Fahnder dem Apotheker durch Hinweise aus der Rauschgiftszene. Neben dem Pharmazeuten stehen noch rund zehn weitere Personen im Visier der Ermittlungen, die ebenfalls an den Rohypnol-Geschäften beteiligt gewesen sein sollen.

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