Prisma

Arzneimittel künftig aus Reisabfällen?

Jährlich fallen bei der industriellen Verarbeitung von weißem Reis Millionen Tonnen an Reiskleie an. Wissenschaftler um den Pharmakologen Walter Müller von der Frankfurter Goethe Universität untersuchten nun in Kooperation mit der Universität Kairo das gesundheitsfördernde Potenzial dieses Abfallprodukts.

Es ist seit Langem bekannt, dass Reiskleie nähr- und mineralstoffreich ist. Daher wollten die Wissenschaftler feststellen, ob sich therapeutisch nutzbare Wirkstoffe aus dem "Reisabfall" gewinnen lassen. Als besonders vielversprechend erwiesen sich die enthaltenen Tocotrienole – Vitamin-E-ähnliche Substanzen, deren Wirkung etwa 50 Mal stärker ist als die von Vitamin E. Dass bis heute nur wenige gesundheitsfördernde Produkte aus Reiskleie auf dem Markt sind, liegt daran, dass sie an der Luft schnell ranzig wird. "Wir wollen natürlich herausfinden, ob es sich lohnt, die Reiskleie zu stabilisieren und daraus Kapseln oder Zugaben für die Lebensmittelindustrie herzustellen", so Müller. Aus diesem Grund untersucht die deutsch-ägyptische Forscherkooperation zur Zeit, welche biomedizinischen Anwendungen die Reiskleie und die enthaltenen Tocotrienole besitzen. < acs

Quelle: Pressemitteilung der Goethe Universität Frankfurt, 18. 8. 2009

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