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DAZ aktuell
Erneute Kritik an Plänen zur Arzneimittel-Information
Diese Erleichterung für Pharmaunternehmen, Endverbraucher auf direktem Wege über verschreibungspflichtige Medikamente zu informieren, ist auf vielfältige Kritik gestoßen. Während Werbung schlechthin verboten bleiben soll, könnten sachliche Informationen der Hersteller in gesundheitsbezogenen Print-Medien sowie auf Internetwebseiten bald auch in Europa möglich sein. Kritiker sehen hier eine große Gefahr, dass nicht objektive Informationen, sondern einseitige Informationen, die einer Werbung gleichkommen, verbreitet werden. Auch Liese warnte bereits zu Jahresbeginn davor, dass die Grenze zwischen verbotener Werbung und zulässiger Information nur schwer zu ziehen sei.
In den meisten Ländern der Welt ist die Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel verboten. In den USA herrscht dagegen eine sehr liberale Praxis und selbst aggressive Werbung ist erlaubt. Liese wies darauf hin, dass es hier "sehr negative Erfahrungen mit steigenden Nebenwirkungen und steigenden Kosten im Gesundheitswesen" gebe. Verheugens Argument, Patienten könnten ohne seinen Gesetzgebungsvorschlag nur die sehr schlechten und einseitigen Informationen von amerikanischen Internetseiten bekommen, ist aus Sicht des EU-Parlamantariers schlicht falsch. "Die Alternative zur aggressiven Werbung und einseitigen Informationen aus den USA ist nicht die direkte Information europäischer Pharmafirmen an die Patienten, sondern es muss die Möglichkeit geben, mehr und bessere unabhängige Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieses Element fehlt im Kommissionsvorschlag und daran müssen wir dringend arbeiten", betonte Liese.
Der schwedische Gesundheitsminister Göran Hägglund erklärte, dass die schwedische Präsidentschaft an dem Thema in diesem Jahr nicht mehr arbeiten werde. Dies wurde zwar von Europaabgeordneten teilweise kritisiert. Liese ist jedoch der Auffassung, dass der Verheugen-Vorschlag auch im Europäischen Parlament noch lange nicht mehrheitsfähig ist.
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