Arzneimittel – Mikronährstoffe

Neuer Patientenratgeber

In einer Gesellschaft, in der die Menschen auch vonseiten der Politik aufgefordert werden, mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und durch Prävention einen aktiven Beitrag zur Kostensenkung zu leisten, gewinnen Vitamine und andere Mikronährstoffe zunehmend an Bedeutung. Ein soeben erschienener Patientenratgeber gibt praktische Tipps, auf welche Wechselwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten geachtet werden sollte, und betont den Stellenwert des Apothekers als zuverlässigen Berater des Patienten in Sachen "Arzneimittel und Mikronährstoffe".
Uwe Gröber und Klaus Kisters

Patientenratgeber Arzneimittel und Mikronährstoffe

Zielsetzung:
1. Prävention medikationsinduzierter Störungen des Mikronährstoffhaushalts
2. Sensibilisierung des Patienten für die Problematik der Wechselwirkungen ­zwischen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln
3. Stärkung der pharmazeutischen Beratungskompetenz
4. Unterstützung wissenschaftlich begründeter Zusatzverkäufe in der Apotheke
5. Akzentuierung der Apotheke als Drehscheibe in Gesundheitsfragen durch Abgrenzung gegenüber Mitbewerbern im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Drogerien, Internetshops)

16 Seiten, 5 Tabellen, 2 Grafiken, geheftet
Staffelpreise inkl. MwSt.

ab 20 Expl. –,99 Euro

ab 50 Expl. –,89 Euro

ab 100 Expl. –,79 Euro

ab 200 Expl. –,69 Euro

ab 300 Expl. –,59 Euro


Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2010
ISBN 978-3-7692-5046-6

PZN 5507212


Den Patientenratgeber können Sie einfach und schnell bestellen bei:
Deutscher Apotheker Verlag Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart

oder im Internet: www.dav-buchhandlung.de
oder per Telefon: (07 11) 25 82 - 3 41 oder- 3 42

In den vergangenen zehn Jahren hat kaum ein anderer Gesundheitsmarkt so viel Interesse in der Bevölkerung hervorgerufen wie der Bereich der Vitamin- und Mineralstoffpräparate. Schätzungen zufolge nehmen bis zu 40% der deutschen Frauen und bis zu 30% der Männer regelmäßig Vitaminpräparate ein, mit der Vorstellung, sich dadurch vor Krankheiten zu schützen, eine unausgewogene Ernährung auszugleichen oder ihre Vitalität zu fördern. Nach Angaben von IMS Health gaben die Bundesbürger 2006 mehr als eine Milliarde Euro für derartige Produkte aus. Ein erheblicher Anteil davon wurde in deutschen Apotheken umgesetzt.

Immer mehr Nahrungsergänzungsmittel mit Mikronährstoffen drängen auf den Markt. 2006 erhielten allein in Deutschland über 3000 neue Präparate eine Genehmigung, bis zum Juli 2007 kamen weitere 1400 hinzu. Diese Zahlen unterstreichen anschaulich die wachsende Bedeutung des Vitamin- und Nahrungsergänzungsmittelmarktes für die Apotheke. In der Bevölkerung stoßen Vitaminpräparate im Rahmen der allgemeinen Wellness-Bewegung auf ein großes Interesse. Gleichzeitig wächst beim Verbraucher das Informationsbedürfnis über den sinnvollen Einsatz von Vitaminen und anderen Mikronährstoffen.

Medikationsorientierte Mikronährstoffberatung

Das Angebot an Vitaminpräparaten ist groß und wird für viele Verbraucher immer unübersichtlicher. Letzteres liegt vor allem daran, dass zunehmend Präparate unkontrolliert mit übertriebenen Heilversprechen im Versandhandel, in Drogerien, Tankstellen oder auf Kaffeefahrten vertrieben werden. Was wirklich sinnvoll ist und den individuellen Bedürfnissen im Hinblick auf die Medikation oder eine Erkrankung entspricht, erfahren die Verbraucher dabei häufig nicht. Aufgrund ungenügender Qualifikation sind die genannten Verkaufsstellen auch nicht in der Lage, eine seriöse und fundierte Beratung zu leisten. Insbesondere Wechselwirkungen eines Mikronährstoffpräparates mit einem Arzneimittel bleiben dabei häufig außer Acht. Dies kann mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen bis hin zum Wirkungsverlust eines medizinisch notwendigen Medikamentes verbunden sein (z. B.: Calciumhaltige Präparate binden Tetracycline).

Auf der anderen Seite kann die regelmäßige Einnahme von Arzneimitteln auch den Mikronährstoffhaushalt beeinträchtigen sowie den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen erhöhen (z. B.: Metformin erhöht den Bedarf an Vitamin B12).

Im Körper benutzen Arzneimittel und Mikronährstoffe bei der Resorption, Metabolisierung und Elimination die gleichen Stoffwechselwege. Zum Teil konkurrieren sie dabei um dieselben Enzyme und Transportsysteme. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum bei einer Chrono- und/oder Polypharmakotherapie das Risiko für Nebenwirkungen steigt (z. B.: Corticoidinduzierte Osteoporose). Eine auf die individuelle Medikation ausgerichtete Supplementierung von Mikronährstoffen kann die Wirkung eines Medikamentes durch die Reduktion von Nebenwirkungen verbessern.

Eine derartige medikationsorientierte Mikronährstoffberatung setzt ein fundiertes Wissen in der Biochemie, Pharmakologie und Pflanzenheilkunde voraus – in Disziplinen, die zum genuinen Handwerkszeug des Apothekers zählen und ihn als Medikationsmanager für diese Gesundheitsleistung prädestinieren.

Der Patientenratgeber in der Apothekenpraxis

Die medikationsorientierte Mikronährstoffberatung kann dazu beitragen, die Arzneimitteltherapie für den Patienten und auch für die Kostenträger zu optimieren. Zusätzlich zur Verbesserung der pharmazeutischen Beratungsqualität eröffnet das Feld der medikationsorientierten Mikronährstoffberatung dem Apotheker interessante Möglichkeiten für ethisch begründete Zusatzverkäufe, die im Hinblick auf den wachsenden wirtschaftlichen Druck immer wichtiger werden.

Wie können die vorab geschilderten Erkenntnisse nun in der täglichen Apothekenpraxis umgesetzt werden und wodurch kann die Umsetzung unterstützt werden? In Gesprächen mit Mitarbeitern und Kollegen trat immer wieder der Gedanke auf, ob man nicht mittels einer leicht verständlichen Broschüre den Patienten direkt für die Problematik der Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen sensibilisieren könnte.

Aus diesem Gedanken ist in den vergangenen Monaten mit Unterstützung des Deutschen Apotheker Verlags der soeben erschienene Patientenratgeber "Arzneimittel und Mikronährstoffe" entstanden. Darin geht es um zehn wichtige Arzneistoffgruppen mit hohem Interaktionspotenzial wie

  • Protonenpumpenhemmer,
  • Cholesterinsenker vom Statin-Typ,
  • Diuretika und
  • orale Kontrazeptiva.

Zum einen gibt der Patientenratgeber anhand von drei Patientenbeispielen und übersichtlichen Tabellen wertvolle Tipps, auf welche Wechselwirkungen bei der Einnahme solcher Medikamente geachtet werden sollte. Zum anderen betont er den Stellenwert des Apothekers als Arzneimittelfachmann und zuverlässigen Berater in Gesundheitsfragen.

Auf der Rückseite des Ratgebers ist ein leeres Feld für den Apothekenstempel. Die im Ratgeber aufgelisteten Arzneistoffe und jeweiligen Handelspräparate können in der Apotheke durch farbige Punkte an den Arzneimittelschubladen markiert werden. Bei Belieferung eines entsprechenden Rezeptes wird dann der Ratgeber dem Patienten mit einem kurzen Hinweis auf die Bedeutung mitgegeben. Bei Interesse und Rückfragen können im Anschluss auch Beratungstermine mit einem Patienten vereinbart werden.


Anschrift des Verfassers:

Uwe Gröber, Akademie & Zentrum für Mikronährstoffmedizin, Zweigertstraße 55, 45130 Essen

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