Prisma

Bakterien-Zement für Implantate

Englische Forscher haben entdeckt, dass ein Bakterium der Gattung Serratia als eine Art Klebstoff in Zukunft dafür genützt werden könnte, um Implantate im Knochen zu verankern.
Foto: DAK/Scholz

Für den Versuch gaben Forscher der Universität Birmingham Objekte aus Titanlegierungen, Kunststoffen oder Glas in eine Kulturlösung, die neben dem Serratia-Bakterium auch Calciumchlorid und Glycerinphosphat enthielt. Bei der Vermehrung spaltet das Bakterium das Glycerinphosphat in einen organischen "Klebstoff" und Hydroxylapatit, dem Hauptbestandteil von Knochen und Zähnen. Beide Verbindungen lagerten sich auf den Teststücken ab und überzogen sie mit einem dünnen Film. "Die Bakterien werden schließlich durch Erhitzen abgetötet, sodass nur der Hydroxylapatit mit dem bakteriellen Kleber zurückbleibt", so der Forschungsleiter Macaskie. Zudem werde durch dieses "Ausbacken" die Festigkeit des Films erhöht. Im Vergleich zu anderen Materialien, ist der bakterielle Calciumphosphat-Film mechanisch stabiler und kann in kleinste Poren und Hohlräume der Knochenmatrix vordringen. Bevor die bakterielle Grundierung in der Implantologie eingesetzt werden kann, müssen jedoch weitere Prüfungen stattfinden. acs

Quelle: Yong, P. et al.: Soc. of Gen. Microbiol.; 71– 73: 741– 744

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