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Prisma
Neuer Roboter zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
Vorhofflimmern ist besonders bei älteren Menschen eine häufige Rhythmusstörung des Herzens. In Deutschland sind rund eine Million betroffen. Typisches Zeichen ist ein unregelmäßiger Puls ("Stolperherz"). Viele Patienten leiden an Symptomen wie Herzstolpern, Herzrasen, Atemnot und Angst. Oft bleibt das Flimmern aber auch völlig unbemerkt. Vorhofflimmern ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann aber gefährliche Folgen haben. Patienten mit Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. So sind rund 20 Prozent aller Schlaganfälle Folge von Vorhofflimmern. Behandelt werden diese Patienten in erster Linie mit Arzneimitteln, die den Herzrhythmus stabilisieren sollen und die Blutgerinnung hemmen. Wenn diese nicht mehr helfen oder zu starke Nebenwirkungen haben, kommt eine Katheter-Therapie in Frage.
Der sehr präzise Eingriff mit geringer Strahlenbelastung zerstört die Bereiche im Herz, die immer wieder unkontrollierte Kontraktionen des Herzmuskels ("Herzstolpern") auslösen. Dabei sitzt der Arzt an einer Konsole, steuert den in das Herz eingeführten Katheter mit einer 3-D-Computer-Maus und verödet das Herzgewebe mit Hochfrequenzstrom ("Katheterablation").
Mit einem neuen System (Sensei von Hansen Medical, USA) ist es erstmals möglich, auch schwer zugängliche Regionen des Herzens zu erreichen. Der Gewebekontakt wird stets über einen speziellen Sensor überwacht. Das dreidimensionale computergestützte Verfahren zur Lokalisationsdiagnostik macht den Eingriff praktisch unabhängig vom Röntgen. Damit kann die Strahlenbelastung für Patient und Arzt erheblich reduziert werden. hel
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