Aus Kammern und Verbänden

Staffelstab übergeben

Wie auch in den vergangenen Jahren hat die Fachgruppe Allgemeinpharmazie auf der diesjährigen Jahrestagung der DPhG in Jena ein Vorsymposium durchgeführt. Der Schwerpunkt lag auf dem therapeutischen Nutzen von Arzneimitteln und der optimalen Arzneimittelversorgung.
Die neue Leitung der Fachgruppe kommt aus Bayern: Dr. Juliane Kresser, Starnberg, und Dr. Michael Hannig, Würzburg.
Foto: DPhG

Dr. York Zöllner von der Firma Mapi Values, Utrecht, erläuterte die unterschiedlichen Strategien bei der Preisbildung der Arzneimittel in Deutschland, Großbritannien und Frankreich und diskutierte die methodischen Ansätze zur Bewertung des therapeutischen Nutzens. Hohe Kosten durch neue Arzneimittel lösen immer wieder regulierende Maßnahmen zur Kostendämpfung aus. Dabei ist umstritten, welche Preisdifferenz der größere Nutzen eines neu eingeführten Arzneimittels gegenüber einem bereits auf dem Markt befindlichen Arzneimittel rechtfertigt.

Während die vergleichende Nutzenbewertung von Arzneimitteln derzeit in den USA als ein neues Forschungsgebiet reüssiert, stellt sich bei uns die Frage nach der Mitwirkung von Apothekern bei der patientennahen Bewertung von Arzneimitteln. Zur Dokumentation von Anwendungserfahrungen, insbesondere von arzneimittelbezogenzen Problemen, stünde das "Basisprogramm Pharmazeutische Betreuung" zur Verfügung. Allerdings muss ein solcher Vorschlag in der gegenwärtigen Situation noch als visionär angesehen werden.

Bewertung von Therapieergebnissen

Wie Ärzte die Effektivität ihres therapeutischen Handelns feststellen können, berichtete Dr. Beat Schaub, niedergelassener Arzt in Basel, anhand von Patienten mit Eisenmangelsyndrom in seiner Praxis. Die intravenöse Eisengabe zeitigte bei gut zwei Dritteln der Behandelten den erwünschten Erfolg, indem sich die typischen Beschwerden – vor allem Müdigkeit, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen – deutlich besserten. Die Bewertung erfolgte durch das zunehmend geforderte "Patient Reported Outcomes" – das heißt, dass die Patienten selbst die Therapieergebnisse bewerten. Dabei können sie eine von vier Antworten wählen, nämlich dass die Beschwerden unverändert sind, wenig gebessert, deutlich gebessert oder verschwunden sind. Dieses Vorgehen ist vor allem dann von Vorteil, wenn die subjektiv empfundenen Symptome nur bedingt mit den klinischen Parametern korrelieren.

Mitgliederbefragung geplant

Die Teilnehmer der anschließenden Mitgliederversammlung wählten zum Nachfolger der seit 20 Jahren amtierenden Vorsitzenden, Prof. Dr. Marion Schaefer, per Akklamation Dr. Michael Hannig, Würzburg, und als Stellvertreterin Dr. Juliane Kresser, Starnberg.

Schaefer äußerte den Wunsch, dass die mit 1205 Mitgliedern zahlenmäßig stärkste Fachgruppe der DPhG in Zukunft wieder stärker wahrgenommen wird und noch besser auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitglieder eingehen kann. Zu diesem Zweck soll es in absehbarer Zeit eine Mitgliederbefragung geben, bei der entsprechende Vorschläge unterbreitet werden können. So ist auch die Bildung von themenorientierten Arbeitsgruppen denkbar, die die praktische Tätigkeit der Apotheker in einem immer komplexer werdenden Umfeld reflektieren und unterstützen.

Ein großer Dank geht an Frau Schaefer, die über so viele Jahre die Fachgruppe Allgemeinpharmazie erfolgreich aufgebaut und geleitet hat. Ihre Leistung und ihr Wissen sind auch für die Zukunft prägend.


Dr. Michael Hannig, Vorsitzender Dr. Juliane Kresser, Stellvertreterin

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