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Ärzte sehen Apothekenberatung kritisch

BERLIN (ks). Unter den niedergelassenen Ärzten herrscht offenbar eine verbreitete Skepsis, ob Apotheker ihre Patienten in Selbstmedikationsfragen ausreichend beraten. Viele Mediziner sind aber auch bereit, in dieser Hinsicht mit den Apothekern zu kooperieren. Dies zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage der "Ärzte Zeitung", an der fast 700 Ärzte teilgenommen haben.
Beratung in der Selbstmedikation: Ärzte sind skeptisch, ob Apotheker in Fragen der Selbstmedikation richtig beraten.
Foto: DAZ-Archiv

Vor dem Hintergrund, dass in jüngster Zeit potente Wirkstoffe in bestimmten Wirkstärken von der Verschreibungspflicht befreit wurden – so etwa Omeprazol und Pantoprazol – fragte die Ärzte Zeitung nach, wie die Ärzte zu dem steigenden Beratungsbedarf in der Apotheke stehen. Lediglich 12,5 Prozent der antwortenden Ärzte sehen diese Entwicklung positiv und urteilen: "Die Beratung in der Apotheke nimmt mir Arbeit ab." Dagegen äußern über 68 Prozent der Umfrageteilnehmer Skepsis, "weil eine medizinisch-therapeutische Beratung dem Arzt vorbehalten bleiben muss". Rund 35 Prozent der Ärzte – Mehrfachnennungen waren möglich – halten es angesichts der Entwicklung auf dem Selbstmedikationsmarkt für nötig, dass Apotheker und Ärzte stärker kooperieren.

Ein Teil der Ärzte gab detailliertere Antworten, die zeigen, dass sich ihre Kritik nicht unbedingt gegen Apotheker selbst richtet. So vermissen einige, dass sie den Überblick über die Gesamtmedikation ihrer Patienten verlieren. Doch manch ein Mediziner ist auch der Auffassung, dass der beratende Apotheker häufig schlicht durch Wechselwirkungsprogramme aus dem Computer geführt werde und nicht auf den individuellen Patienten eingehe.

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