Qualitätsmanagementsystem – Tipps für die Umsetzung in die Praxis

Sie sind am Qualitätsmanagement interessiert, können aber die Vorteile für die eigene Apotheke noch nicht einschätzen? Sie möchten ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) installieren, können aber den Aufwand noch nicht ermessen? Sie halten die ISO-Normen für eine wichtige Orientierung, sehen aber noch nicht den Zusammenhang zu Ihrer Apotheke? – Dann kann Ihnen der neue Ratgeber CheckAp QMS weiterhelfen.

Das Buch vermittelt einen schnellen Einstieg in die Denkwelt des Qualitätsmanagements. Wie in den anderen Büchern der CheckAp-Reihe steht auch im neuen Band die praktische Anwendung im Vordergrund. Es wird deutlich, dass ein QMS mit seinen Führungsaspekten und der Rückkopplung mehr als nur Qualitätskontrolle und -sicherung ist und darum auch mehr bedeutet als das Erfüllen gesetzlicher Vorschriften. Zentrale Begriffe des Qualitätsmanagements wie Prozesse, der PDCA-Zyklus und verschiedene Qualitätsmanagementkonzepte werden erklärt. Dabei liegt ein klarer Schwerpunkt auf den branchenübergreifenden ISO-Normen. Im Buch werden die wesentlichen Inhalte der Normen und die Konsequenzen für ihre Umsetzung in der Apotheke ermittelt.

Den roten Faden bildet die Einführung eines QMS in der fiktiven SonnenApotheke des Apothekers Dr. Maier. So lernt der Leser die Grundzüge des QMS in der gleichen Reihenfolge kennen, wie sie in der Praxis benutzt werden. Dazu gehören auch Argumentationshilfen, die immer wieder deutlich machen, welchen Nutzen die QMInstrumente für die Apotheke und ihr Team haben. Dabei kommen auch kritische Fragen nach dem Dokumentationsaufwand und der Akzeptanz des Teams zur Sprache.

Außerdem geht es um die Gestaltung der QM-Prozesse und das anschließende Leben mit dem QMS. Dazu gehören die Erhebung von Kennzahlen zur Qualität der Leistungen und zum Erfolg der Apotheke, die Aufgaben des Qualitätsmanagementbeauftragten und die Durchführung von Audits. Formale Abläufe werden anhand von Tabellen mit Beispielen aus dem Apothekenalltag erläutert. Dazu gehören auch Hinweise zum Umgang mit externen Beratern und Checklisten zur Überprüfung des eigenen QMS-Konzepts. Als weitere praktische Hilfe eröffnet das Buch einen Online-Zugang mit zusätzlichem Material, beispielsweise für eine Ist-Analyse und zum Abgleich des QMS mit einem Businessplan.

Das Buch verfolgt den Ansatz, branchenübergreifende Konzepte auf die Apotheke zu übertragen und verweist dabei vielfach auf die ISO-Normen. Dagegen findet sich im Abschnitt über Zertifizierungen kein Hinweis auf die Zertifizierungen durch die Apothekerkammern der Länder und ihre teilweise unterschiedlichen Regelungen. Dies mag erstaunen, denn die Erstautorin ist Mitglied im Qualitätsausschuss einer Apothekerkammer, der Zweitautor ist sogar bei einer Apothekerkammer angestellt. Auch die Leitlinien der Bundesapothekerkammer zur Qualitätssicherung werden trotz ihrer großen inhaltlichen Bedeutung für ein pharmazeutisch relevantes QMS nur einmal als mögliche Hilfestellung für die Prozessformulierung erwähnt, aber nicht erläutert. Doch geht es in dem Buch auch nicht primär darum, wie Details pharmazeutischer Abläufe in einem QMS dargestellt werden. Pharmazeutische Aspekte der Beratung, der Arzneimittelherstellung oder der Arzneimittelprüfung sind hier nicht das Thema und können es wohl in einem so knapp gefassten Buch auch nicht sein. Stattdessen geht es darum, wie das Denken in QMS-Kategorien in den Apothekenalltag integriert werden kann und warum dies sinnvoll ist.

So eignet sich das Buch für alle, die einen ersten Zugang zum Qualitätsmanagement für den Apothekenalltag oder zusätzliche praktische Hilfen für die Umsetzung suchen. Es wendet sich primär, aber nicht nur an Apothekenleiter, sondern kann dem ganzen Team interessante Anregungen bieten. Denn ein QMS leben zu lassen, ist immer eine Teamaufgabe.