"Homöopathie ist learning by hearing"

DAZ: Wie kamen Sie überhaupt auf die Idee ein Hörbuch zu machen, nachdem Sie ja ein erfolgreicher Buchautor sind?

Wiesenauer: Eigentlich liegt die Idee auf der Hand. Nachdem der Deutsche Apotheker Verlag neuerdings Hörbücher herausbringt, trat der Verlag mit dieser Frage an mich heran. Und da ich in meinen Veranstaltungen ja das Motto "Homöopathie ist learning by hearing" kultiviere, habe ich sofort ja gesagt. Ein Hörbuch zu machen ist ja was Spannendes!

DAZ: Wie muss man sich das vorstellen? Redet man da einfach auf ein Stichwort los? Als versierter Referent dürfte das für Sie ja gar kein Problem sein.

Wiesenauer: Nun, ganz so einfach ist das natürlich nicht. Als Erstes gilt es zu überlegen, welche Themen angesprochen werden sollen. Dies bedeutet, dass solche Anwendungsgebiete vorgestellt werden, die sich als besonders wichtig für die Offizin erweisen. Es sollten eben klassische Themen der Selbstmedikation sein, bei denen die Homöopathie regelrechte Highlights bietet.

DAZ: Wie sind Sie konkret vorgegangen?

Wiesenauer: Der Deutsche Apotheker Verlag hat mir für dieses Projekt Hörbuch eine Ansprechpartnerin zur Verfügung gestellt. Dr. Iris Milek hat nicht nur die fachliche, sondern auch die organisatorische Kompetenz, um ein "Hörbuch zu machen". Dank der hervorragenden und überaus kooperativen Zusammenarbeit ist auch eine rasche Realisierung erst möglich geworden, wofür ich Frau Milek an dieser Stelle nochmals herzlich danke. Wir haben uns die Themenbereiche überlegt, ich habe die dafür geeigneten Mittel zusammengestellt.

DAZ: Haben Sie ein regelrechtes Manuskript geschrieben?

Wiesenauer: Ja, denn ohne eine solche Schriftform funktioniert das Ganze nicht. Frau Milek hat von Anfang an betont, dass "meine Rede" zunächst in Papierform vorliegen muss. Dieses Manuskript wurde dann in enger Abstimmung mehrfach überarbeitet. Denn wir machen ja ein "Hörbuch" und eben kein "Lesebuch".

DAZ: Es sind zwei inhaltlich verschiedene Hörbücher Homöopathie Highlights 1 und 2 entstanden. Wie sind die denn aufgebaut?

Wiesenauer: Jedes Hörbuch enthält eine unterschiedliche Einführung in das Thema Homöopathie und zwar bezogen auf die praktische Umsetzung. Danach werden in enger Beziehung zur täglichen Beratungssituation in der öffentlichen Apotheke die Mittel von mir vorgestellt. Ich mache das im sprachlichen Duktus, so wie es der Kunde, die Kundin berichtet. Ich bringe also die Causa und die Leitsymptome des Mittels auf den Punkt, denn Homöopathie ist nicht schwierig.

DAZ: Haben Sie das Hörbuch allein gesprochen?

Wiesenauer: Das Allermeiste wird von mir gesprochen, in einer Form, wie die vielen Seminarteilnehmer es von mir gewohnt sind, also auch für Nicht-Schwaben durchaus verständlich. Nach jedem Kapitel, also beispielsweise nach Vorstellung der Mittel bei fieberhaftem Infekt oder bei Harnwegsinfekten, werden die Mittel von einer charmanten Sprecherin nochmals in Kurzform vorgestellt, also zum Memorieren.

DAZ: Bringen Sie auch konkrete Beratungssituationen?

Wiesenauer: Ja, das war uns bei der Konzeption der Hörbücher besonders wichtig. Deshalb finden sich pro Hörbuch mehrere Beratungsgespräche. Sie hören das Vorgehen in der Apotheke. Denn Kommunikation soll ja Inhalte vermitteln. Und was lernen die Hörerinnen und Hörer? Dass immer mehr Patienten nach Homöopathie fragen. Und in der Beratung sollte darauf auch eine fundierte Antwort gegeben werden können.

DAZ: Besten Dank für das Gespräch und viel Spaß mit – Originalton Wiesenauer – "learning by hearing!"