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Wirtschaft
DAX: Gelungener Start ins neue Börsenjahr
Die Marschrichtung für den DAX scheint klar zu sein. Laut den 20 Experten, die von "€uro am Sonntag" befragt wurden, wird der DAX zum Jahresende im Schnitt bei 6366 Punkten liegen. Lediglich zwei Aktienstrategen gehen für 2010 von Kursverlusten aus.
Der Grund für die positive Grundstimmung liegt nach Ansicht der Profis in der günstigen Liquiditätslage. Anlagealternativen gäbe es nicht, meint man beispielsweise beim DWS-Fonds der Deutsche Bank oder bei der Dekabank. Auch sei der DAX derzeit bei rund 6000 Punkten mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 immer noch moderat bewertet. Also "Vollgas bis zur Zinserhöhung"? Nein, von Euphorie oder großen Kurssprüngen will niemand sprechen. Dafür sei die Vorsicht bei den Anlegern noch immer zu ausgeprägt. Aber gerade die risikobewusste Grundhaltung vermeide Überhitzungserscheinungen und verspreche einen soliden Aufwärtstrend, so Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank.
Recht einhellig präsentiert sich die Stimmungslage auch, was den DAX im weiteren Jahresverlauf angeht. Fast alle Analysten sehen für die zweite Jahreshälfte eine Schwächeneigung voraus. Die Bank Sarasin wittert bereits ab dem zweiten Quartal die Gefahr einer Verlangsamung des weltwirtschaftlichen Wachstums. Viele Analysten fürchten in der zweiten Jahreshälfte auch das nahende Ende der Niedrigzinspolitik.
Zum Thema Aktienauswahl befragt herrscht unter den Experten ebenfalls ein hohes Maß an Übereinstimmung: Weg von den bereits hoch gehandelten zyklischen Werten und verstärkt hin zu den defensiveren Titeln wie die Telekom oder die Versorgerwerte E.ON und RWE, lautet oftmals die Devise. Und da die alten Industrienationen unter hoher Staatsverschuldung und Kreditengpässen zu leiden haben, sucht so mancher Profi sein Heil in Unternehmen, die in den wachstumsstarken Schwellenländern engagiert sind. Hier werden Namen wie Merck, Adidas und Linde herumgereicht.
Der Wochenausblick aus Sicht der Experten
Nach einer vom US-Wirtschaftsnachrichtensender CNBC veröffentlichten Statistik lässt ein starker erster Handelstag im Januar auf einen freundlichen Jahresverlauf an der Börse schließen. Das sei zumindest seit 1973 ausnahmslos der Fall gewesen, meinen die Amerikaner. Während der Handel in der ersten Handelswoche sehr ruhig und umsatzarm verlief, dürfte sich das diese Woche ändern. Dann sind die Händler aus den Weihnachtsferien zurück und viele Akteure hoffen auf umfangreiche Mittelzuflüsse in Aktienfonds. Der Januar gilt historisch als guter Börsenmonat – mit den typischen Umschichtungen zu Jahresbeginn von niedrig verzinsten Kurzfristanlagen in Aktienfonds. Darauf bauen unter anderem die Experten der Hessischen Landesbank (Haleba). Mit der nachrichtenarmen Zeit ist es dann auch vorüber, denn diese Woche wird traditionell Alcoa als erstes Unternehmen den Startschuss zur neuen US-Berichtssaison geben. Welche Richtung die Kurse im Zuge des viel gefürchteten "Realitätstest" einschlagen werden, darüber hüllen sich die Experten weitgehend in Schweigen. Die Charttechniker sehen den DAX jedenfalls bei 6200 Punkten gedeckelt.
Eckdaten zum 7. Januar 2010 (alle Angaben ohne Gewähr) | |
DAX (12.50 h) |
6003 Punkte |
Dow Jones (6.1. Schluss) |
10.573 Punkte |
Gold (Feinunze) |
1132,70 Dollar |
Tagesgeld 5000 (Durchschnitt) |
1,28% |
Festgeld 3 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
|
0,89%
1,60%
(Netbank AG) |
Festgeld 12 Monate
(Durchschnitt) Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
|
1,42%
1,75%
(Mercedes-B. Bank) |
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