Gesundheitspolitik

Will Haniel Celesio verkaufen?

Handelsblatt spekuliert über denkbare Entwicklungen im Haniel-Konzern

STUTTGART (diz). Da die Familie Merckle die Pharmagroßhandlung Phoenix voraussichtlich nicht verkaufen muss, könnte Haniel-Chef Jürgen Kluge die Chance nutzen, und das mehrheitlich zum Haniel-Konzern gehörende Unternehmen Celesio verkaufen. Diesen Gerüchten geht das Handelsblatt in seiner Ausgabe vom 4. März nach. Mögliche Kaufinteressenten könnten demnach der US-Pharmahändler McKesson sein oder der US-amerikanische Gesundheitsdienstleister Medco. Dieser steht bereits mit einem Bein auf dem europäischen Kontinent: Vor zwei Jahren hat er die niederländische Versandapotheke Europa Apotheek übernommen.

Der Verkauf des Merckle-Unternehmens Ratiopharm dürfte nach Mutmaßungen des Handelsblatts auf ein Bietergefecht zwischen den Interessenten Teva, Actavis und Pfizer hinauslaufen. Wenn der Erlös für Merckle zufriedenstellend ausfällt, müssten die Merckle-Erben ihren Pharmagroßhändler Phoenix nicht verkaufen, sie könnten die Kreditauflagen ihrer Banken einhalten.

Das könnte der Startschuss dafür sein, dass Luft auf dem Pharmamarkt ist, ein Unternehmen wie Celesio zu versilbern, so glauben Pharmaexperten der Frankfurter DZ Bank. Amerikanische Pharmahändler prüfen bereits den Einstieg in den europäischen Markt – und da wäre Celesio durchaus ein Kaufkandidat. Mögliche Interessenten für Celesio könnten McKesson sein, laut Handelsblatt der weltweit größte Pharmahändler aus San Francisco, und der amerikanische Gesundheitsdienstleister Medco, der bereits die niederländische Versandapotheke Europa Apotheek in Venlo übernommen hat. Laut Handelsblatt hätten die Amerikaner bereits vor einiger Zeit den Einstieg geprüft, dann aber zunächst abgewunken. Doch mittlerweile gibt es sichtlich erneut Anzeichen, dass die amerikanischen Konzerne ihr Wachstum außerhalb der Staaten beschleunigen wollten.

Zu Gerüchten geben Haniel und Celesio keine Stellungnahme ab, so die Pressesprecher der Unternehmen. Immerhin, so meint das Handelsblatt, gebe es für Haniel-Chef Jürgen Kluge keine Tabus für einen Umbau des Konzerns. Die Trennung von Celesio wäre aufgrund der Verschuldung ein Befreiungsschlag für den Konzern.

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