Gesundheitspolitik

Celesio steigert Umsatz und Ergebnis

Wachstum im Ausland und im Versandhandel

STUTTGART (lk). Der Pharmahändler Celesio ist dank seiner jüngsten Übernahmen mit Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis ins neue Jahr gestartet. Während der mehrheitlich zum Mischkonzern Haniel gehörende Konzern die Analystenschätzungen beim Umsatz leicht übertraf, verfehlte er die Ergebnisprognosen knapp. "Insgesamt blicken wir auf ein gutes erstes Quartal 2010 zurück", so Unternehmenschef Fritz Oesterle laut Pressemitteilung. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigten die Stuttgarter. Danach peilt Celesio ein operatives Ergebnis (EBITDA) über dem Niveau von 2009 an. Dazu beitragen sollen vor allem die jüngsten Zukäufe.

Darüber hinaus will Celesio die Nettoverschuldung auf unter zwei Milliarden Euro drücken. Dennoch warnte Celesio, staatliche Maßnahmen dürften den operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr stärker belasten als im Vorjahr. Das Unternehmen rechnet mit negativen Auswirkungen auf das EBITDA im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zudem wies das Management auf mögliche Währungseffekte hin. Im vergangenen Jahr hatten vor allem das schwache britische Pfund und die norwegische Krone dem Unternehmen Sorge bereitet.

Der Umsatz erhöhte sich um 10,8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 6,0 Prozent auf 153,2 Millionen Euro zu. In diesem Anstieg spiegeln sich vor allem die gute Entwicklung des Geschäftsbereichs Pharmacy Solutions sowie die erstmalige Einbeziehung des brasilianischen Großhandels Panpharma wider. Das Nachsteuerergebnis stieg um 2,5 Prozent auf 59,5 Millionen Euro.

Mehr DocMorris-Apotheken in Schweden

Im ersten Quartal 2010 ist der angekündigte Einstieg von Celesio in den schwedischen Apothekenmarkt erfolgt. "Nach der Aufhebung des staatlichen Apothekenmonopols im vergangenen Jahr nutzen wir die dadurch eröffnete Wachstumschance", so Oesterle. "Angesichts der sehr guten Entwicklung der ersten Wochen werden wir in Schweden stärker als bisher Gas geben und wollen in diesem Jahr 30 bis 40 eigene DocMorris-Apotheken eröffnen – statt wie ursprünglich geplant 20 bis 30." Mittelfristig sollen es über 100 DocMorris-Apotheken in Schweden sein.

Erfolge im Großhandel

"Auch im Großhandel zeigen sich die Erfolge unserer Weichenstellungen des vergangenen Jahres", teilte Oesterle mit. Der brasilianische Großhandel Panpharma entwickle sich vielversprechend. "Mit unserem Markteinstieg in Brasilien haben wir, wie angekündigt, zugleich unser Währungsportfolio spürbar diversifiziert und unsere relative Abhängigkeit vom britischen Pfund zurückgefahren."

Der Geschäftsbereich Patient and Consumer Solutions erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 854,4 Millionen Euro und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies war im Wesentlichen eine Folge des um 3,3 Prozent auf 783,2 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes im Geschäftsfeld Präsenzapotheken. Ende März 2010 betrieb Celesio 2301 Präsenzapotheken und damit 31 weniger als vor einem Jahr.

Steigerung im Versandhandelsgeschäft

Deutlich gestiegen ist der Umsatz des Geschäftsfelds Versandapotheken, der sich um 20,2 Prozent auf 70,1 Millionen Euro verbesserte. Die größte Versandapotheke, DocMorris, konnte ihren Umsatz deutlich steigern. DocMorris profitierte hier laut Celesio vom guten Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Auch die Versandapotheken in Großbritannien und Norwegen, die sich noch in der Anlaufphase befinden, entwickelten sich vielversprechend. Dies zeige das Wachstumspotenzial des Geschäftsmodells Versandapotheke auch auf internationaler Ebene, schreibt Celesio in seinem Quartalsbericht.

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Pharmacy Solutions stieg um 10,8 Prozent auf 4.659,8 Millionen Euro. Hier wirkte sich der Anstieg des Umsatzes im Geschäftsfeld Großhandel um 10,8 Prozent auf 4,66 Milliarden Euro aus. Der Umsatzzuwachs war von der erstmaligen Einbeziehung von Panpharma sowie der guten Geschäftsentwicklung in Deutschland, Großbritannien und Österreich getrieben. Am 31. März 2010 betrieb Celesio 136 Großhandelsniederlassungen. Das sind 15 mehr als am Vorjahresstichtag.

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