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- AZ 37/2010
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Gesundheitspolitik
Pick-up-Stellen verzerren den Wettbewerb
Garg machte seinen Unmut über die Arbeit zur Gesundheitspolitik im Rahmen der Koalition auf Bundesebene deutlich. Die täglichen "Wasserstandsmeldungen" aus Bayern würden ihn "wahnsinnig machen". Er habe in Wahlkämpfen stets eine groß angelegte Gesundheitsreform gefordert. Es gehe darum, wie die Bevölkerung am Fortschritt partizipiere und das Gesundheitswesen eine solide Grundlage erhalte. Angesichts der demografischen Entwicklung sei klar: "Es wird nicht billiger", so Garg. Doch nun werde nur herumgedoktert und auf Sicht gearbeitet. Es sei nicht möglich, mittelfristig zu denken. Was Gesundheitsminister Rösler auch vorschlage – es werde sofort quergeschlagen.
Für die Apotheker fand der Minister hingehen lobende Worte. Er sei sich der unverzichtbaren Rolle der Apotheker bewusst. Die Arbeit der Apotheker werde oft als Selbstverständlichkeit angesehen, sei jedoch ein großes Verdienst. "Aber Verlässlichkeit und Qualität in der Arzneimittelversorgung sind kein Zufall. Sie beruhen auf einer tradierten Berufsordnung", so Garg. Das Konzept der Freiberuflichkeit habe sich über Jahrhunderte bewährt. Das bedeute nicht, dass sich der Staat aus allem heraushalte, er beeinflusse die Wettbewerbsbedingungen und müsse für gleiche Bedingungen sorgen. Doch dies sieht Garg nicht erfüllt: "Es ist evident, dass der Wettbewerb zwischen Apotheken und Pick-up-Stellen derzeit grob verzerrt ist." Trotz der Kritik an den Pick-up-Stellen machte der Minister deutlich, dass er nicht für die Abschaffung des Arzneimittelversandes eintritt.
Zu den Herausforderungen der alternden Gesellschaft erklärte Garg, auch die Apotheken müssten sich auf Wandel einstellen und hätten dies zum großen Teil bereits getan. Die pharmazeutische Betreuung gewinne an Bedeutung. Es sei gut, die Therapie zu verbessern und vermeidbare Kosten zu sparen. In solchen Maßnahmen sieht Garg die zukünftige Rolle der Apotheken.
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