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Gesundheitspolitik
Ärzte gegen Präventionsleistungen durch Apotheker
Bereits im vergangenen Jahr flackerten Anzeichen eines Konflikts auf: Andreas Köhler, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, wetterte auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands energisch gegen das Engagement der Apotheker in Sachen Prävention. Apotheker sollten nicht in ärztliche Arbeitsgebiete vordringen, so Köhler, er drohte mit der ärztlichen Forderung, das Dispensierrecht einzuführen.
Ein Jahr später scheint dieser Streit nicht beigelegt zu sein. Eine Präventionsstudie, die das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) zusammen mit einem Kliniker und der Beteiligung von Apotheken zur Datenerhebung in Oberfranken durchführen will, wurde bei der mit Ärzten besetzten Ethikkommission angemeldet. Wie Krötsch berichtete, kam daraufhin ein belehrender Brief der Ethikkommission zurück, in dem sie ausdrückte, dass sie das Engagement der Apotheker bei solchen Präventionsstudien nicht gut heiße. Die Bayerische Ärztekammer ließ wissen, dass sie sich nicht mit dem "hegemonialen Anspruch" der Apotheker auf Präventionsleistungen abfinden wolle.
Wie Krötsch darlegte, haben die Apotheken in Bayern dagegen in den letzten Monaten erfolgreich Präventionsleistungen erbracht oder sich an Aktionen zur Förderung von Prävention beteiligt. Exemplarisch nannte er Aktionen gegen Osteoporose, Darmkrebs oder die Aktion "Apotheke macht Schule", die in Zukunft unter dem Titel "Apotheke ist Klasse" fortgesetzt wird. Er stellte heraus, dass die Apotheken sehr wohl prädestiniert sind, Präventionsleistungen anzubieten: Apotheken gibt es flächendeckend, haben vier Millionen Kundenkontakte pro Tag und einen niedrigschwelligen Zugang ohne Praxisgebühr und Wartezeiten. Zum Berufsbild des Apothekers gehöre heute die Prävention, betonte Krötsch. Der Apothekerberuf ist ein freier Heilberuf, der zur Erbringung von Präventionsleistungen aufgerufen ist. Prävention gehört heute zum apothekerlichen Berufsbild dazu. Er hoffe, dass der sich anbahnende Konflikt mit der Ärzteschaft in den vereinbarten Gesprächen mit Ärztefunktionären im März ausgeräumt werden könne.
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