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DAK weist Spekulationen über Finanznot zurück
Die DAK gehört zu den ersten gesetzlichen Kassen, die seit diesem Jahr einen Zusatzbeitrag von monatlich acht Euro von ihren Mitgliedern verlangen. Dem FTD-Bericht zufolge rechnen Wettbewerber der drittgrößten deutschen Kasse bereits den Kollaps der DAK durch. Laut dem Blatt vorliegenden kasseninternen Kalkulationen fehlen der DAK in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro – das sei mehr, als sie über Reserven ausgleichen könne. Für 2011 gingen die Konkurrenten sogar von einem Minus von 800 Millionen Euro aus, falls die Rahmenbedingungen unverändert bleiben. Im Ernstfall müssten die anderen Ersatzkassen die DAK über den Haftungsverbund auffangen. "Denen geht gerade der Arsch auf Grundeis", zitiert die FTD den Chef einer AOK. Die Ersatzkassen, so das Blatt weiter, arbeiteten daher an einem Frühwarnsystem, "um gefährdete Anbieter unter Druck setzen zu können".
DAK: Haushalt ruht auf solider Basis
"Dies ist ein durchsichtiger Versuch von Mitbewerbern, der DAK Schaden zuzufügen", wies DAK-Pressesprecher Jörg Bodanowitz solche Szenarien zurück. Im ersten Quartal 2010 habe die DAK einen Überschuss von gut 31 Millionen Euro erwirtschaftet. Das zeige, dass der Haushalt der DAK auf solider Basis ruhe. "Diese positive Entwicklung macht deutlich, dass die Entscheidung, einen Zusatzbeitrag zu erheben, richtig und verantwortungsvoll war. Andere Kassen zögern wegen kurzfristiger Wettbewerbsvorteile diese notwendige Entscheidung hinaus", sagte Bodanowitz.
Ballast: Frühwarnsystem hat nichts mit DAK zu tun
Der Vorstandsvorsitzende des vdek, Thomas Ballast, hob hervor, dass die Ersatzkassengemeinschaft derzeit durchaus dabei sei, ein Frühwarnsystem zur Erkennung und Vermeidung von Haftungsfällen aufzubauen. Dies habe aber nichts mit der konkreten Finanzsituation einer einzelnen Kasse zu tun und richte sich schon gar nicht gegen die DAK. Ballast: "Wir tun das als Haftungsgemeinschaft nur, um unserer gegenseitigen Informationspflicht nachzukommen, die sich aufgrund der gesetzlichen Änderungen durch das Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der GKV ergeben haben." Damit werde – "in abgespeckter Form" – nur etwas eingeführt, was in anderen Kassenarten schon lange praktiziert werde. Auch der GKV-Spitzenverband als Repräsentant der "großen" Haftungsgemeinschaft habe ein derartiges Frühwarnsystem aufgebaut. "Alle weiteren Spekulationen entbehren nach den uns vorliegenden Daten jeder Grundlage", so Ballast.
Der vdek-Vorsitzende verwies darauf, dass die schlechte Finanzsituation in der gesetzlichen Krankenversicherung alle Kassen treffe – die einen früher, die anderen später. Bleibe es bei den Plänen der Koalition, müsse das erwartete Defizit in 2011 in Höhe von elf Milliarden Euro über weitere Zusatzbeiträge der Versicherten gegenfinanziert werden. Ballast: "Spätestens dann werden alle Kassen in Deutschland einen Zusatzbeitrag in Höhe von 15 bis 20 Euro erheben müssen."
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