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- DAZ 23/2010
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Prisma
Geschädigte Nervenzellen vor Ort ersetzen
Das Nervengewebe des Gehirns setzt sich aus Neuronen und Gliazellen zusammen, die sich strukturell und funktionell voneinander unterscheiden. Während die Neuronen für die Informationsweiterleitung verantwortlich sind, bilden die Gliazellen vornehmlich ein Stützgerüst. Neuere Erkenntnisse zeigen weitere wichtige Funktionen der Gliazellen wie eine Beteiligung am Stoff- und Flüssigkeitstransport und auch an der Informationsweiterleitung und -verarbeitung. In bestimmten Hirnarealen können sie sich sogar in Neuronen umwandeln, sofern Bedarf besteht. Diese Fähigkeit zur Umwandlung machte sich die Arbeitsgruppe um Magdalena Götz zunutze. Mithilfe von Transkriptionsfaktoren, die sie in die Zellen einschleusten, programmierten sie im Labor gezielt Astroglia um, einen Vertreter der Gliazellen mit sternförmiger Gestalt. Bereits nach kurzer Zeit zeigten die Zellen die typische Form von Nervenzellen inklusiv funktionierender Synapsen. Auch konnten die Forscher steuern, welche Art von Nervenzellen gebildet wird. Während der Transkriptionsfaktor Neurogenin 2 die Bildung erregender Neuronen auslöste, wurden aus denselben Astroglia mithilfe des Transkriptionsfaktors Dlx2 Neuronen mit hemmender Funktion. Diese Variationsmöglichkeit und die Tatsache, dass dieser Vorgang nicht nur bei jungen Astroglia, sondern auch bei Astroglia aus dem erwachsenen Gehirn zu beobachten ist, sei sehr vielversprechend, betonten die Forscher. Noch unklar sei jedoch, ob sich diese Ergebnisse auf den lebenden Organismus übertragen lassen. el
Quelle: Götz, M. et al.: PLoS. Biol. 2010; 8 (5): e1000373
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