Aus der Hochschule

Absolventenfeier, Mohr-Preise und Masterzeugnisse

Während der Absolventenfeier am 11. Juni 2010 verlieh die Fachgruppe Pharmazie der Universität Bonn den Besten des Zweiten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung zum achten Mal die Carl-Friedrich-Mohr-Preise. Allen weiteren Absolventen der Pharmazie und des Aufbaustudienganges "Arzneimittelforschung" überreichte sie die Zeugnisse.

"Pharmazie ist ein kurzes, jedoch sehr anstrengendes Studium", betonte Prof. Dr. Gabriele König, Vorsitzende der Fachgruppe Pharmazie, während ihrer Begrüßung. König freute sich, mit den Absolventen den Abschluss des zweiten Staatsexamens nun gebührend feiern zu können. Sie wünschte den angehenden Apothekern einen guten Berufseinstieg und hoffte, dass manche von ihnen an der Universität verbleiben.

Stressige und schöne Momente

Karina Scheiner, Vorsitzende des Fachschaftsrates der Pharmazie Bonn, verabschiedete die ehemaligen Kommilitonen, die in den letzten acht Fachsemestern viele Hürden nehmen mussten: "Es war häufig stressig und nervenaufreibend, aber es gab auch schöne Momente" wie die studentischen Feiern, so Scheiner. Sie dankte der Fachgruppe Pharmazie, die dem Fachschaftsrat stets zur Seite stand. Den Absolventen wünschte Scheiner, ihr erlerntes Wissen weiter ausbauen und nutzen zu können.

Wandel am Pharmazeutischen Institut

In seiner Rede schilderte Maximilian Proppert, Absolvent der Pharmazie, die Entwicklungen am Pharmazeutischen Institut innerhalb der letzten Jahre und erinnerte daran, dass die Tradition der Absolventenfeiern vor dreieinhalb Jahren überhaupt erst geboren wurde. "Zuvor war es üblich, sein mehrjähriges Studium mit einem flüchtigen Händedruck des letzten Prüfers zu beenden, während der nächste Kommilitone schon ungeduldig auf dem Gang wartete." Dass dies dem Pharmaziestudium nicht angemessen war, haben die Fachschaft und die Fachgruppe Pharmazie erfreulicherweise gemeinsam erkannt. Die Preisverleihungen seien "Ausdruck eines Wandels", welcher zeitgleich mit der sehr umstrittenen Einführung der Studienbeiträge eingesetzt habe. "Durch seine finanzielle Beteiligung gewann der Studierende an Einfluss und Bedeutung", so Proppert, und "dies war auch dringend nötig". In einem Hochschulsystem, das sich primär für die Forschung interessierte, fühlte er sich anfangs als Student nicht willkommen sondern toleriert. Es herrschte eine "systemimmanente Geringschätzung von studentischer Leistung und Arbeitszeit". Wer sich wiederum als Dozent für eine gute Lehre und Betreuung einsetzte, tat dies zulasten seines eigenen Erfolges in Forschung und Promotion. Durch die Beitragszahlungen haben Studenten am Institut ein Mitspracherecht erhalten. Proppert appellierte zugleich deutlich an nachfolgende Studentengenerationen, dieses Mitspracherecht auch zu nutzen. "Solange die Beteiligung an der Evaluierung nicht ausreichend hoch und die Ergebnisse damit nicht repräsentativ sind, werden sich konkrete Konsequenzen nicht durchsetzen lassen."

Qualitätsstandard gefordert

Dabei wird langfristig eine effektive Qualitätskontrolle benötigt, die Anreize, aber auch Verpflichtungen für Lehrende schafft und der Lehre insgesamt im Hochschulsystem zu einem angemessenen Stellenwert verhilft. "Wir haben brillante Dozenten an diesem Institut, aber auch manche, die das Lehren noch ein wenig erlernen sollten", erklärte Proppert und forderte einen einheitlichen Qualitätsstandard. "Lehre und Forschung sollten nicht miteinander konkurrieren, sondern sich gegenseitig befruchten." Proppert wünscht sich, dass Dozenten ihr Handeln selbstkritisch betrachten und studentische Kritik zulassen, ja sogar fordern. Damit könne die Hochschule ihrem eigenen Anspruch, gute und kritisch denkende Akademiker auszubilden, besser gerecht werden.

Festvortrag Biodiversität

Prof. Dr. Dietmar Quandt, Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, Universität Bonn, erläuterte während seines Festvortrages "Von der Erbsubstanz zum Stammbaum" die wissenschaftlichen Methoden zur Bestimmung der Verwandtschaft von Pflanzen. Dabei beschrieb er den Weg, wie unter Berücksichtigung der vereinenden Merkmale und der verschiedenen Systematiken die teils offensichtlichen und teils verblüffenden Gruppenzuordnungen entstehen.

Allen Absolventen des Zweiten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung überreichten nachfolgend Gerlinde Brenneke-Schmitter, Landesprüfungsamt Düsseldorf, und Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Fachgruppe Pharmazie, gemeinsam die Examenszeugnisse.


Master-Studiengang "Arzneimittelforschung"

Prof. Dr. Gerd Bendas, Fachgruppe Pharmazie, verlieh den sieben Absolventen des Aufbaustudienganges "Arzneimittelforschung" den akademischen Grad "Master of Science". Bendas beglückwünschte Stefanie Acht, Annelie Angermann, Saliha Harrach, Stephan Jepards, Natalja Part, Lucas Peters und Anna Struchold, welche jeweils die Noten "ausgezeichnet" oder "sehr gut" erzielten. Zudem dankte er ihnen dafür, dass sie im noch sehr jungen Aufbaustudiengang "Pionierarbeit" geleistet haben.

Carl-Friedrich-Mohr-Preise für die Besten

Die besten Absolventen des Zweiten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,2 erhielten die von der Firma Krewel-Meuselbach gestifteten Carl-Friedrich-Mohr-Preise. Prof. Dr. Karl-Werner Glombitza, Emeritus am Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn, würdigte die herausragenden Leistungen von Nina Boos, Lena-Sophia Dick, Manuel Grundmann, Gero Joks, Florian Kiene und Anna-Lena Netz. In seiner Laudatio hob Glombitza das besondere universitäre sowie das außeruniversitäre Engagement aller Preisträger hervor.


Maximilian Proppert, Bonn
proppert@pharmazie-bonn.de

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