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Griechenland: Auch Apotheken leiden unter Sparzwang

Staatsverschuldung und Finanzkrise: Griechenland stand 2009 und 2010 im Schlaglicht der Europapolitik. Doch wie ist es um das Gesundheitssystem, speziell die Apotheken, bestellt? Eva-Maria Plank, Leiterin der ADEXA-Fachgruppe ApothekerInnen, sprach mit Apothekerin Mania Alexiou (50) aus Athen, die in München studiert hat.

Adexa: Frau Alexiou, welche Einschnitte hat die Politik dem griechischen Gesundheitssystem verordnet?

Alexiou: Die wirtschaftliche Lage ist in Griechenland zurzeit extrem schlecht, keine Frage. Niemand kann absehen, wie lange die Misere noch dauern wird. Natürlich musste auch das Gesundheitssystem bluten. So wurden zum 3. Mai 2010 die Arzneimittelpreise um 25 Prozent abgesenkt. Davon erhoffen sich die Politiker Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Euro. Außerdem erhöhte der Fiskus den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Medikamente von neun auf zehn Prozent. Zum Vergleich: Der reguläre Satz liegt bei 21 Prozent, eine weitere Anhebung ist nicht auszuschließen.


Adexa: Wie haben die Apotheker auf derartige Maßnahmen reagiert?

Alexiou: Natürlich sind die rund 9300 griechischen Pharmazeuten verärgert – ihre Marge wurde um etwa 20 bis 27 Prozent gekürzt. Doch das Problem wiegt weitaus schwerer: Aufgrund dieser Anpassung können künftig viele Arzneimittel nicht importiert werden. Da es in Griechenland keine pharmazeutische Industrie gibt und jedes Medikament aus dem Ausland kommt, befürchten viele Apotheker, dass die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht mehr sichergestellt ist. Bereits jetzt haben manche Konzerne mit der Schließung ihrer Filialen in Griechenland gedroht. Aber auch der Großhandel muss bluten. Einerseits verringert sich dessen Spanne gestaffelt nach Medikamentenpreisen um bis zu
27 Prozent. Andererseits hat der Gesetzgeber angeordnet, hochpreisige Präparate über
1000 Euro aus dem Sortiment zu nehmen.


Adexa: Frau Alexiou, vielen Dank für das Gespräch!

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