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- DAZ 36/2010
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Arzneimittel und Therapie
Intradermaler Influenza-Impfstoff eingeführt
Dieser Impfstoff entspricht der WHO-Empfehlung für die nördliche Hemisphäre und dem EU-Beschluss für die Saison 2010/2011. Die Anwendung des Impfstoffes sollte gemäß den offiziellen Impfempfehlungen erfolgen. Intanza® steht dazu in zwei Dosierungen zur Verfügung: Erwachsenen bis zum Alter von 59 Jahren wird der schwächere Impfstoff (mit 9 µg jedes Virusstamms) verabreicht. Personen ab 60 Jahren wird der stärkere Impfstoff (mit 15 µg jedes Virusstamms) appliziert. Intanza® wird mittels eines speziellen Mikro-Injektionssystems als intradermale Injektion in die obere Hautschicht verabreicht, vorzugsweise in den Oberarmmuskel. Als vorteilhaft wird das geringe Injektionsvolumen von 0,1 ml angesehen.
Wirkung vergleichbar mit intramuskulären Impfstoffen
Bei der intradermalen Impfung wird das Impfstoffantigen in die Lederhaut (Dermis) appliziert. Dies soll einen direkten und effizienten Zugang zum Immunsystem ermöglichen da in der Dermis eine hohe Konzentration von spezialisierten Immunzellen und lymphatisches Netzwerk zu finden sind.
Die Wirksamkeit des intradermalen Impfstoffes beim Schutz vor Grippe wurde in vier Studien an mehr als 8000 Personen untersucht. Bei zwei dieser Studien wurden Personen unter
60 Jahren untersucht, die mit der Stärke zu 9 µg geimpft wurden. Bei den beiden anderen Studien wurden Personen ab 60 Jahren untersucht, die mit 15 µg geimpft wurden. Bei allen Studien wurde als Vergleich intramuskulär verabreichter Grippeimpfstoff eingesetzt. In den Studien wurde die Fähigkeit der beiden Impfstoffe untersucht, die Bildung von Antikörpern zu stimulieren, indem man die Antikörperspiegel vor und drei Wochen nach der Injektion verglich.
In allen Studien führten sowohl der neue intradermale Impfstoff als auch der Vergleichsimpfstoff Antikörperspiegel herbei, die einen geeigneten Schutz vor allen drei Grippevirusstämmen boten.
Eine Seroprotektion tritt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen ein. Nach der Impfung ist die Dauer der Immunität gegen homologe Impfstoffstämme oder nah verwandte Stämme unterschiedlich, beträgt im Allgemeinen jedoch sechs bis zwölf Monate.
Die Unbedenklichkeit des neuen Impfstoffs wurde in drei offenen, randomisierten klinischen Studien untersucht, in denen 3372 Probanden mit je einer Dosis Intanza® geimpft wurden. Die Verträglichkeit wurde bei allen Probanden während der ersten drei Wochen nach Gabe des Impfstoffs untersucht, Meldungen über schwerwiegende Nebenwirkungen wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten nach Verabreichung des Impfstoffs bei 974 Probanden (Population von zwei der drei klinischen Studien) gesammelt.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Intanza® (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) sind Kopf- und Muskelschmerzen, Unwohlsein sowie lokale Reaktion an der Impfstelle. Solche sichtbaren Lokalreaktionen wie Rötung, Schwellung, Verhärtung der Haut, Schmerz und Juckreiz waren nach intradermaler Verabreichung häufiger als nach intramuskulärer Verabreichung eines adjuvantierten oder nicht adjuvantierten Vergleichsimpfstoffs. Die meisten Reaktionen klangen nach ein bis drei Tagen spontan ab. Das systemische Nebenwirkungsprofil des intradermalen Impfstoffes entspricht dem des intramuskulären Vergleichsimpfstoffs.
Tipps zur Anwendung
Intanza® muss im Kühlschrank gelagert werden. Der Impfstoff sollte vor der Verabreichung Raumtemperatur erreicht haben. Er darf nicht verwendet werden, wenn Partikel in der Suspension vorhanden sind. Es ist nicht erforderlich, den Impfstoff vor Verabreichung zu schütteln. Nach der Injektion, die als erfolgreich gilt, ob sich eine Quaddel bildet oder nicht, soll das Mikro-Injektionssystem sofort im nächsten Sammelbehältnis für spitze Gegenstände entsorgt werden.
Quelle Fachinformation Intanza, Stand Juli 2010.
ck
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