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- DAZ 36/2010
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Prisma
Neue Strategie gegen Aids
HIV ist als Retrovirus in der Lage, einen Teil seiner RNA als DNA in das Genom der Wirtszelle einzubauen. Die Wirtszelle "erkennt" das fremde Erbgut als körpereigen an und produziert ab diesem Zeitpunkt neue virale RNA. Das Tückische dabei ist, dass das HI-Virus die eigentliche Körperabwehr, wie T-Helferzellen und Monozyten, befällt. Die bisherigen Arzneistoffe, der als HAART (Highly Active Antiretrovirale Therapy) bezeichneten Therapie, senken drastisch die Viruslast und verhindern damit den Ausbruch der eigentlichen Krankheit. Die infizierten Zellen bleiben dabei jedoch erhalten.
Einen neuen Ansatzpunkt in der HIV-Therapie haben Wissenschaftler um Abraham Loyter an der Hebräischen Universität in Jerusalem beobachtet. Sie entwickelten bestimmte Eiweiße, die den Anteil des eingebauten Erbgutes in das Genom der Wirtszelle drastisch ansteigen ließen. Durch diese "Überladung" der Wirtszelle mit fremder DNA, in Kombination mit einem speziellen Proteaseinhibitor, wurde der kontrollierte Zelltod der infizierten Zelle ausgelöst und das Virus somit entfernt.
Im Zellkulturenversuch zeigte sich, dass nur die HIV-infizierten Zellen der Apoptose unterlagen, die gesunden Zellen jedoch keinen Schaden nahmen. Dieser neue Angriffspunkt kann somit den ersten Schritt Richtung Heilung in der HIV-Therapie darstellen.
sk
Quelle: Loyter, A. et al.: AIDS Res. Ther., Online-Vorabpublikation, DOI:10.1186/1742-6405-7-31
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