Arzneimittel und Therapie

Geringfügige Verbesserungen durch Salbutamol

Das Beta-Sympatomimetikum Salbutamol kann die Krankheitsprozesse bei der multiplen Sklerose (MS) im ersten Jahr etwas aufhalten. Das zeigte jetzt eine Pilotstudie mit 44 Patienten.

Salbutamol wird schon seit Langem als Bronchospasmolytikum in der Behandlung von Asthma und der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) eingesetzt. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass der Wirkstoff die Freisetzung von Interleukin 12 hemmt. Dadurch kann die Th1-Antwort des Immunsystems gebremst werden, die Bestandteil der Autoimmunreaktion bei der multiplen Sklerose ist.

In einer kleinen randomisierten Studie erhielten 44 MS-Patienten zusätzlich zu einer Therapie mit einer einmal täglichen subkutanen Injektion von Glatirameracetat Salbutamol oder Placebo. Zu Beginn der Studie und in Abständen von drei bis sechs Monaten wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Unter anderem wurden die Teilnehmer von einem Neurologen untersucht, Blutproben analysiert und Gehirnscans im Magnetresonanztomografen durchgeführt, um das Fortschreiten der Krankheit zu dokumentieren.

Erste Ergebnisse von 39 Patienten wurden jetzt nach zwei Jahren Behandlung vorgestellt. Demnach besserten sich in der Verumgruppe sowohl die Gehstrecke als auch die Geschicklichkeit in beiden Händen in den ersten zwölf Monaten minimal, auch die Schubhäufigkeit verringerte sich geringfügig.

Nur anfangs wirksam

Die Wirksamkeit von Salbutamol in Kombination mit Copaxone scheint jedoch nur im Anfangsstadium deutlich zu sein. Bei den beiden letzten Untersuchungen nach 18 und 24 Monaten hatten die mit Salbutamol behandelten Patienten nur noch tendenziell etwas bessere Werte als die Patienten der Kontrollgruppe, auch war kein Einfluss auf Zahl und Ausdehnung der Hirnläsionen in der Kernspintomografie erkennbar.

Quelle Khoury, S. J., et al.: Arch. Neurol. 2010;67:1055 – 61.

 


 

hel

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.