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DPhG fordert zur Grippeschutzimpfung auf

Apothekerinnen und Apotheker haben als kompetente Heilberufler Vorbildfunktion. Nicht nur bei Arzneimitteln, sondern auch, wenn es um das Thema Impfen geht, das in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sehr emotional besetzt ist. Die DPhG fordert Apothekerinnen und Apotheker dazu auf, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen und die Grippeschutzimpfung aktiv zu unterstützen.

Die letztjährige Pandemie des H1N1-Influenzavirus ("Schweinegrippe") ist deutlich harmloser verlaufen als befürchtet. Deshalb fühlten sich wohl viele Impfgegner im Nachhinein in ihrer Meinung bestärkt, die Grippeschutzimpfung sei nicht notwendig. Diese ablehnende Haltung gegenüber der Schutzimpfung ist aber gefährlich, denn die Influenzaviren sind unberechenbar, und die Influenza stellt eine echte Gefahr für das Leben und die Gesundheit vieler Menschen dar, besonders in den Risikogruppen. Die mangelnde Motivation zur Impfung gegen die pandemische Schweinegrippe im letzten Jahr hat leider dazu geführt, dass dieses potenziell sehr gefährliche Virus nicht ausgerottet werden konnte. So ist es in diesem Jahr eine der Komponenten des trivalenten Impfstoffs. Der neue saisonale Impfstoff setzt sich nämlich aus den Antigenen der aktuell weltweit vorkommenden Varianten der drei zirkulierenden Influenza-Virustypen (A/H1N1, A/H3N2, B) zusammen.

Die DPhG fordert nachdrücklich zum Impfen gegen die saisonale Grippe auf. Dies gilt in erster Linie für die Angehörigen von Risikogruppen, die infolge einer Grunderkrankung bei Infektionen stärker gefährdet sind als Gesunde. Erstmalig wurden in diesem Jahr von der STIKO auch Schwangere in die Gruppe derer aufgenommen, für die eine Impfung dringend empfohlen wird. Dies zeigt, wie gut verträglich der aktuelle Impfstoff ist. Schließlich sollten auch diejenigen an eine Impfung denken, bei denen die Impfung aus beruflichen Gründen indiziert ist. Dazu zählen alle, die einem Gesundheitsberuf angehören, also auch alle, die in einer Apotheke arbeiten.

Apothekerinnen und Apotheker sind aufgrund ihrer hohen fachlichen Qualifikation und ihrer breiten Akzeptanz in der Öffentlichkeit dazu prädestiniert, die oftmals emotional geführten Diskussionen rund um das Impfen in Einzelgesprächen zu versachlichen und damit die Impfbereitschaft zum Wohle der Gesundheit zu steigern. Die DPhG fordert deshalb alle Apothekerinnen und Apotheker auf, sich ihrer Verantwortung beim Thema Grippeschutzimpfung bewusst zu werden, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und die Bevölkerung zu motivieren, sich gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen.


Dr. Anke Ritter, Vizepräsidentin

Prof. Dr. Theo Dingermann, Universität Frankfurt

Dr. Michael Stein, Geschäftsführer

Prof. Dr. Manfred SchubertZsilavecz, Präsident

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