Prisma

Stammzellen für Schlaganfallpatienten

Der erste von insgesamt zwölf Schlaganfallpatienten hat mittlerweile eine Behandlung mit fötalen Stammzellen hinter sich. Die Resultate der Therapie werden nach einem Jahr erwartet.

Im Januar 2009 wurden fötale Stammzellen durch die UK Medicine and Healthcare Products Regulatory Agency zur Behandlung bei Schlaganfallpatienten zugelassen. Nun kommt die umstrittene Therapiemaßnahme erstmals zum Einsatz. Schottische Neurologen verwenden in einer Pilotstudie immortalisierte neuronale Stammzellen. Diese Stammzellen wurden aus einem Fötus gewonnen und mit einem Gen versehen, das eine zeitlich unbegrenzte kulturelle Vermehrung ermöglicht. Es werden keine weiteren Spenderföten benötigt. In tierexperimentellen Studien erwies sich diese Methode der Stammzellimplantation als sehr sicher.

Der erste nun behandelte Patient ist ein 60 Jahre alter Mann, der vor mehreren Monaten einen ischämischen Apoplex erlitten hat und seitdem an einer anhaltenden halbseitigen Lähmung leidet. Ihm wurden im Southern General Hospital in Glasgow Stammzellen in der niedrigsten vorgeschlagenen Dosierung in einen speziellen Teil des Großhirns appliziert. Bereits nach zwei Tagen konnte der Patient die Klinik verlassen, sein Zustand hatte sich stabilisiert. Verträgt der Proband die Dosierung, werden die nachfolgenden Patienten mit steigenden Dosierungen behandelt. Zu Kontrollzwecken unterzieht sich der behandelte Mann in den nächsten Monaten sechs Nachuntersuchungen und bleibt mit den Ärzten über acht Jahre im Kontakt, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. Stellt sich im ersten Jahr keine unerwünschte Wirkung ein, beginnen die Forscher mit Folgestudien, die Ergebnisse könnten einen großen Schritt in der Therapie der Schlaganfallbehandlung bedeuten.


sk


Quelle: Pressemitteilung der Universität Glasgow vom 15. 11. 2010

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