Gesundheitspolitik

Ärzte fordern Korrekturen

Versorgungsgesetz: Ärztekammern sollen mehr mitreden

Berlin (lk). Ärzte wollen beim Versorgungsgesetz mitreden: Der 114. Deutsche Ärztetag in Kiel hat das von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) vorgelegte Versorgungsgesetz zur Sicherstellung der medizinischen Betreuung auf dem Land zwar grundsätzlich begrüßt, fordert jedoch in anstehenden parlamentarischen Verfahren noch Korrekturen.

Der Ärztetag hobt hervor, dass in den Gesetzesplänen zahlreiche Vorschläge der Ärzteschaft berücksichtigt würden. Kritik äußern die Delegierten aber an den Regelungen für die Bedarfsplanung. Sie fordern, diese nach Verhältniszahlen in der ambulanten Versorgung anzuheben.

Die Abgesandten sprachen sich für eine sektorübergreifende Versorgungsplanung aus, an der die Ärztekammern beteiligt werden müssten. Diese seien das zentrale Bindeglied zwischen allen Ebenen der ärztlichen Versorgung, da sie als einzige Institution den Berufsweg der Ärzte über die Versorgungsbereiche hinweg begleiteten, so das Ärzteparlament. Die Teilnehmer wollen zudem, dass die Kammern in die geplanten Maßnahmen zur Förderung der Allgemeinmedizin und allgemein zur Steigerung der Attraktivität kurativ ärztlicher Tätigkeit stärker einbezogen werden.

Scharfe Kritik äußern die Delegierten an den Entscheidungsstrukturen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), dem wichtigsten Beschlussorgan der Selbstverwaltungspartner im Gesundheitswesen. So würden Beschlussfassungen des G-BA durch "den geschlossenen Block auf der Krankenkassen-Seite dominiert", heißt es in einem Beschluss.



AZ 2011, Nr. 23, S. 3

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