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Gesundheitspolitik
AMNOG-Medizin wirkt: Kassen im Plus
Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Thomas Ballast, sagte am 1. Juni in Berlin: "Das Ergebnis zeigt, dass die Ersatzkassen seriös kalkuliert haben und eine stabile Finanzsituation aufweisen." Die Sparmaßnahmen bei Arzneimitteln zeigten ihre Wirkung.
Die Ausgaben seien im Arzneimittelbereich gegenüber dem Vorjahr um 4,29 Prozent je Versichertem zurückgegangen, sagte Ballast. Dagegen seien in der Krankenhausbehandlung die Ausgaben gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,91 Prozent je Versichertem angestiegen, in der ärztlichen Behandlung um 2,69 Prozent. "Hier zeigt sich, dass der Krankenhausbereich und ärztliche Bereich von Sparmaßnahmen verschont geblieben sind", so Ballast. Die Einnahmen aus Zusatzbeiträgen beliefen sich auf 127 Millionen Euro. Laut dem Verbandschef verzeichneten alle Ersatzkassen einen Überschuss. Die sechs Kassen, unter ihnen die Barmer GEK und die Techniker Krankenkasse, versichern in Deutschland mehr als 24 Millionen Menschen.
Die ebenfalls zum vdek gehörige DAK meldete für das erste Quartal 2011 einen Überschuss von rund 188 Millionen Euro. Kassen-Chef Herbert Rebscher erklärte, die Haushaltsentwicklung verlaufe "exakt nach Plan". Ende des Jahres erwartet er einen Überschuss von mindestens 200 Millionen Euro. Die DAK ist die einzige der großen Krankenkassen, die bislang einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern erhebt. Seit 1. Februar 2010 liegt dieser bei 8 Euro.
KKH-Allianz: Überschüsse nicht nur als Reserve
Die KKH-Allianz berichtet von einem Plus von 31 Millionen Euro im ersten Quartal dieses Jahres. "Die Zahlen zeigen, dass wir auch unter schwierigen Rahmenbedingungen seriös und solide wirtschaften", sagte Vorstandschef Ingo Kailuweit. Er betonte zugleich, dass die aus dem Wirtschaftsaufschwung resultierenden Mehreinnahmen des Gesundheitsfonds den Kassen zukommen müssten. Den aktuellen Bestimmungen zufolge fließen diese Einnahmen in die Reserve des Gesundheitsfonds und stehen nicht für die Finanzierung von Leistungen zur Verfügung. "Es besteht kein Grund, weitere Milliarden in der ohnehin gut gefüllten Liquiditätsreserve des Fonds zu verstecken. Die Mehreinnahmen müssen für die Versorgung der Versicherten bereitgestellt werden", forderte Kailuweit.
AOKen: Rabattverträge wesentlich verantwortlich
Auch andere Kassenarten bekommen die Reform zu spüren. So haben die zwölf Allgemeinen Ortskrankenkassen im ersten Quartal 2011 ein Plus von rund 627 Millionen Euro erzielt. Das gute Ergebnis sei im Wesentlichen in den Arzneimittel-Rabattverträgen und anderen gesetzgeberischen Maßnahmen begründet, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann. Es dokumentiere zudem die finanzielle Stabilität der AOK – "und das ohne Zusatzbeiträge".
Die IKK Südwest erzielte im ersten Quartal 2011 einen Einnahmenüberschuss von 14,7 Millionen Euro. Die Kasse zählt eigenen Angaben zufolge über 680.000 Versicherte.
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