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Gesundheitspolitik
Zytostatika: AOK Nordost schreibt erneut aus
Wenn die neuen Verträge plangemäß in Kraft treten können, ist ein fließender Übergang gesichert: Seit dem 1. Dezember 2010 hat die Krankenkasse bereits Verträge mit Apotheken zur Versorgung mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie geschlossen – diese laufen Ende November aus. Aus diesen Verträgen zieht die Kasse nun eine positive Bilanz: "Die qualitativ hochwertige Belieferung mit onkologischen Zubereitungen wurde durch die Ausschreibungsgewinner sichergestellt", so die AOK Nordost. Die neuen Verträge sollen ebenfalls ein Jahr laufen. Es ist aber eine zweimalige Vertragsverlängerungsoption für jeweils sechs Monate vorgesehen.
14 Gebietslose
Die AOK Nordost knüpft bei den Folgeverträgen konzeptionell an die erste Ausschreibung an. Für jedes der 14 Gebietslose, die etwa den Berliner Bezirken entsprechen und zudem Dispensaire-Einrichtungen in zwei Gebieten umfassen, wird jeweils ein Vertragspartner gesucht. Die Zuschlagserteilung im Rahmen der Ausschreibung verpflichtet zur Versorgung der Leistungserbringer, die in einem Gebietslos Versicherte der AOK-Nordost mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie ambulant ärztlich behandeln. Die Belieferung im Rahmen der ambulanten Behandlung im Krankenhaus erfolgt jedoch weiterhin ausschließlich außerhalb der ausgeschriebenen Verträge über die Krankenhausapotheken, sofern mit diesen ein entsprechender Vertrag mit der AOK Nordost besteht.
Es zählt der niedrigste Preis
Zuschlagskriterium ist der niedrigste Preis. In der Ausschreibung sind zudem eine Reihe von Qualitätskriterien als Teilnahmebedingungen aufgeführt. Apotheken, die mitbieten wollen, müssen zahlreiche Eigenerklärungen abgeben. So etwa zur Zuverlässigkeit, den Produktionskapazitäten und -stätten sowie den Herstellungsbedingungen. Wie im Rahmen des Pilotverfahrens wird die Anzahl der möglichen Zuschläge pro Bieter auf vier begrenzt werden.
Die erste Zytostatika-Ausschreibung der AOK Nordost (damals noch AOK Berlin-Brandenburg) erfolgte im Januar 2010. Die Verträge sollten zum 1. April 2010 in Kraft treten – wegen rechtlicher Auseinandersetzungen verzögerte sich der Start letztlich um sieben Monate. Bislang hat diese neue Art der Ausschreibung noch keine Nachahmer bei anderen Kassen gefunden. Die AOK äußerte sich jedoch "zuversichtlich, dass sich die Ausschreibung der Versorgung mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie in Berlin als ein wesentliches Instrument der wirtschaftlichen Arzneimittelversorgung im ambulanten Bereich etablieren wird".
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