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Rekord: Über 50 Prozent der Arzneimittel rabattiert

BERLIN (lk). Im Februar 2011 wurde mit 50,2 Prozent erstmals für mehr als jede zweite Arzneimittelverordnung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein rabattiertes Arzneimittel abgegeben. Das zeigen die aktuellen Verordnungsdaten des Marktforschers Insight Health.

Von August 2008 bis Dezember 2010 lag die Rabattquote laut Insight Health relativ konstant um 47 Prozent. Seit dem Jahreswechsel zeigt der Trend nun wieder deutlich nach oben. Dezember 2010: 46,0 Prozent, Januar 2011: 49,2 Prozent und Februar 2011: 50,2 Prozent.

Der aktuelle Anstieg der Rabattquote dürfte laut Insight Health vor allem auf die mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zum 1. Januar 2011 in Kraft getretene Änderung der Packungsgrößenverordnung zurückgehen. Mit dieser Änderung wurden die Substitutionsmöglichkeiten erweitert. So sei nun u. a. der Austausch von Arzneimitteln auch innerhalb der Spannweiten der Normpackungsgrößen (N-Größen) erlaubt. Zum Beispiel dürften jetzt 100er-Packungen gegen 98er-Packungen ausgetauscht werden. Dadurch stieg laut Insight Health beispielsweise bei den Ortskrankenkassen der Rabattanteil der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol (von 36,6 auf 58,1 Prozent) und Omeprazol (von 19,1 auf 48,7 Prozent) zum Jahreswechsel (Dezember auf Januar) deutlich an.

Den Anstieg der Rabattquote beförderten außerdem die neuen, ausgeschriebenen Rabattverträge der Techniker Krankenkasse (TK), die seit dem 1. Februar 2011 gelten. Die Rabattquote der TK erhöhte sich in der Folge um knapp zehn Prozentpunkte. "Allerdings erhöht nicht jede Ausschreibung automatisch die Rabattquote", so Insight Health. Würden durch Ausschreibungen weitestgehend "nur" Portfolioverträge abgelöst, senke dies nicht selten den Anteil rabattierter Verordnungen, vor allem dann, wenn je Los nur ein Bieter den Zuschlag erhalte. Dies sei beispielsweise beim Start der dritten und vierten AOK-Tranche (Juni 2009 und April 2010) der Fall gewesen.



DAZ 2011, Nr. 14, S. 26

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