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Neurentnerinnen müssen Abschläge hinnehmen

60 bis 80 Prozent der Frauen, die derzeit neu in Altersrente gehen, können nicht mit einer abschlagsfreien Rente rechnen. Das zeigt der "Altersübergangsreport" von Prof. Dr. Matthias Knuth und Dr. Martin Brussig vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen. Insgesamt ist jeder zweite Neurentner betroffen.

Ältere Arbeitnehmer müssen ihre letzten Jahre vor der Rente häufig in sogenannten prekären Jobs verbringen – oder sind sogar jahrelang arbeitslos gemeldet und beziehen Hartz IV. Bei Frauen ist dieser Anteil höher als bei Männern. Daher sind auch mehr Frauen im Rentenalter von Abschlägen betroffen. Da die Altersrentenansprüche von weiblichen Beschäftigten ohnehin meist geringer sind als die ihrer männlichen Kollegen, sind die Aussichten für Rentnerinnen besonders düster.

Viele Arbeitnehmer müssen aufgrund von Gesundheitsproblemen vorzeitig ausscheiden oder sich mit Minijobs begnügen. Wenn ab dem kommenden Jahr die schrittweise Erhöhung des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre umgesetzt wird, verschärft sich die Problematik noch einmal.

Tarifvertrag gegen Altersarmut

"Für viele der überwiegend weiblichen Apothekenangestellten sieht es ebenfalls nicht gut aus beim eigenen Renteneinkommen im Alter. Deshalb ist die von ADA und ADEXA für 2012 tariflich vereinbarte, arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge ein so wichtiges Signal", sagt ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer. "In der laufenden Umfrage unter den Angestellten in Nordrhein wollen 90 Prozent den gleichen Tarifanspruch." Neusetzer an die Adresse der TGL-Spitze: "Frau Dr. Hoch, verschließen Sie sich nicht den Sachargumenten; gestehen Sie den MitarbeiterInnen in Nordrhein das zu, was ihnen auch im Rest der Republik zusteht!"


Quelle: Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 29. 3. 2011.


Dr. Sigrid Joachimsthaler



DAZ 2011, Nr. 18, S. 125

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