DAZ aktuell

Potenzielle Organspender besser informieren

BERLIN (lk). Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hält nicht die fehlende gesetzliche Grundlage die Bürger hierzulande davon ab, einen Organspendeausweis auszufüllen. Grund ist vielmehr, dass sich viele potenzielle Organspender noch nie mit dem Thema Organspende beschäftigt haben oder sich uninformiert fühlen.

Jeder Dritte Befragte gab an, sich noch nie mit dem Thema Organspende beschäftigt zu haben. 36 Prozent der Menschen besitzen keinen Ausweis, weil sie sich nicht ausreichend informiert fühlen. Mehr als jeder Zehnte der Befragten meint, zu jung oder zu alt für eine Organspende zu sein, obwohl es weder ein Mindest- noch ein Höchstalter gibt, denn in jedem Alter warten Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Ebenso viele Menschen glauben, aus gesundheitlichen Gründen keine Organe spenden zu können. Eine Organspende kommt jedoch nur dann nicht infrage, wenn der Verstorbene akut an Krebs erkrankt war oder schwerwiegende Vorerkrankungen wie Aids oder Tuberkulose hatte. Ob eine Spende medizinisch möglich ist, prüfen die Ärzte nach dem Hirntod, wenn eine Organspende tatsächlich ansteht. Eine Gesundheitsprüfung zu Lebzeiten ist nicht nötig.

Für drei Prozent der Befragten sprechen religiöse bzw. ethische Gründe gegen eine Organspende, obwohl sich die meisten großen Kirchen für die Organspende stark machen. Einer von 25 Befragten hat Sorge, frühzeitig für tot erklärt zu werden. Weitere fünf Prozent der Menschen gaben an, keinen Ausweis zu haben, die Organspende aber nicht abzulehnen. Ebenso viele hatten bisher noch keine Zeit, einen Ausweis auszufüllen. Lediglich sechs Prozent der Befragten gaben laut TK an, die Organspende grundsätzlich abzulehnen und drei Prozent sind noch unentschieden.



DAZ 2011, Nr. 23, S. 25

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